Gerd Wohlenberg liest aus: „Bin bei mein Willem bis Mitternacht. Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus in Meldorf“

Buchvorstellung und Lesung

Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstr. 14

24. Mai 2011, 20.°° Uhr

Spende für den Arbeitskreis Widerstand und Verfolgung im nationalsozialistischen Dithmarschen

Gerd Wohlenberg stellt sein Buch über Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus in Meldorf vor.
Dieses soll den Leser und die Leserin anregen, selber aktiv zu werden. Um zu verstehen, warum ein Volk sich zu solchermaßen krudem Zeug öffentlich bekennen kann, müssen wir uns mit seiner Geschichte vornehmlich der Zeit des Nationalsozialismus befassen. Schleswig-Holstein galt als Kernland Nordischer Rasse. Das Plattdeutsche erzeugte nicht nur emotionale Verbundenheit, sondern ließ auch die nationalsozialistischen Inhalte weniger brutal klingen. „Ist von Schleswig-Holstein im Allgemeinen schon bekannt, dass es dem Nationalsozialismus stärker zugetan war, als alle anderen Regionen des Deutschen Reiches, so stellt wiederum Dithmarschen innerhalb Schleswig-Holsteins gewissermaßen einen braunen ‚Leuchtturm‘ dar. Kaum sonst in Schleswig-Holstein wurde der Nationalsozialismus so freudig und früh herbeigesehnt wie hier, kaum anderswo wurde er so intensiv aufgenommen und verinnerlicht und kaum anderswo, das gilt sogar für das ‚Nachzüglerland‘ Schleswig-Holstein insgesamt, das sich hiermit sehr viel Zeit gelassen hat, so spät ‚aufgearbeitet‘ wie hier.“ (Aus dem Vorwort zum Ausstellungskatalog „Ganz Deutschland ist ein Koog – Dithmarschen im Nationalsozialismus“, 2008)

Das Buch ist ein Versuch einer Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Meldorf. Es ist als Ermunterung gedacht, selbst zu forschen, und bietet Aktionsvorschläge, wie z.B. einen Stadtrundgang und was man heute tun kann. Die Widerstandskämpfer, Opfer und Täter bekommen so Augenmerk.

Feleboga: Norwegische Volksmusik und Tänze

Konzert im Bornholdt, Zingelstraße 14


16. Februar 2009, 20.°° Uhr


Auf Einladung des Peter Panter Buchladens sind Feleboga bei der „Norwegen-Woche“ im Bornholdt zu Gast.

Feleboga besteht aus Elizabeth Gaver und Hans-Hinrich Thedens. Elizabeth ist Amerikanerin und Hans-Hinrich ist Dithmarscher, aber beide leben in Norwegen und spielen Musik aus dem Tovdal in der Provinz Ost-Agder. Dort lebt der Hardangerfiedler Salve Austenå, bei dem beide spielen gelernt haben, und dessen Repertoire von kraftvoller Tanzmusik sie wahrscheinlich besser kennen als irgendjemand sonst.


Feleboga spielen Konzerte und geben Tanzkurse. Hans-Hinrich arbeitet am norwegischen Volksmusikarchiv an der Universität Oslo und hat seine Doktorarbeit über Salve Austenå und die Musik im Tovdal geschrieben. Er hält gerne Vorlesungen über norwegische Volksmusik und norwegische Tänze.

Elizabeth arbeitet als Musikerin hauptsächlich mit früher Musik und spielt Barockgeige und mittelalterliche Fiedeln. Seit 1992 gehört sie zum Ensemble Sequentia. Recherchen für Sequentias Programm mit Göttersagen aus der Edda führten sie nach Norwegen.

Elizabeth und Hans-Hinrich waren beide Mitglieder der Gruppe Chateau Neuf Spelemannslag, die oft im Ausland unterwegs war. Als Feleboga haben sie Konzerte, Gesprächskonzerte und Tanzkurse in Norwegen, Schweden, Polen, den USA und in Thailand gegeben. In Deutschland sind sie u.a. beim Tanz und Folkfest in Rudolstadt aufgetreten.

Das Konzertprogramm besteht aus älteren und neuen norwegischen Instrumentalstücken, die über viele Generationen weitergegeben und geformt worden sind. Die älteren Gangar- (Schreittanz) und Springar (Springtanz) -Stücke stammen aus dem 18. Und 19. Jahrhundert, die Walzer, Rheinländer und Polkas aus dem 19. Und 20. Jahrhundert. Dazu kommen Tanzlieder und Verse aus der gleichen Region, aus der Salve Austenå stammt, und einige Stücke aus anderen Regionen Südnorwegens.


Elizabeth und Hans-Hinrich spielen auf zwei Hardangergeigen aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Diese Instrumente haben außer den vier Spielsaiten auch 4 Resonanzsaiten, die ihnen ihren wunderbar leichten und schwebenden Klang verleihen. Außerdem sind sie reich mit Mustern und Einlagen aus Perlmutt und Knochen verziert, und die Schnecken sind kunstvoll als Löwen- und Frauenkopf geschnitzt.

Karl-Martin Hentschel: Es bleibe Licht

Buchvorstellung und Diskussion über 100 % Ökostrom für Europa ohne Klimaabkommen
Altes Pastorat zu Meldorf, Papenstr. 2
10. Dezember 2010, 19.°° Uhr

Eine Veranstaltung von Agenda 21 für Meldorf e.V., Bündnis90/Die Grünen und Peter Panter Buchladen
Karl-Martin Hentschel entwirft in seinem Buch eine Strategie, wie der Strombedarf in Europa zu 100 % durch Erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Er sagt „spätestens im Jahr 2050, in Deutschland schon 2040, vielleicht sogar 2030, und dazu brauchen wir nicht mal ein Klimaabkommen“.
Der UN-Weltklimarat mahnt die Reduktion der Kohlendioxidemissionen in den Industriestaaten um 80% bis 90% an, und das eher heute als morgen.
Das kann nur gelingen, wenn wir unsere gesamte Energieversorgung auf Erneuerbare Energien umstellen. „Es bleibe Licht“ beschreibt eine präzise Reiseroute, auf der dieses Ziel erreicht werden kann.
Im Zentrum des Buches steht die Versorgung mit elektrischem Strom, der zu einer wichtigen Lebensader der Menschheit geworden ist. Kenntnisreich und anschaulich widmet sich Karl-Martin Hentschel vielen Fragen zur Energiewende.
Im Gespräch mit Bernd Voß (Bündnis 90/Die Grünen) wird der Autor sein Buch vorstellen.

Max Schön, der Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, schreibt über „Es bleibe Licht“: „ Die Frage ist nicht mehr ‚ob‘ eine Energiewende möglich ist, sondern nur noch ‚wie‘ die Umstellung auf Erneuerbare Energien gestaltet werden sollte. Dieses Buch zeigt die Handlungsmöglichkeiten auf, die bereits jetzt zur Disposition stehen. Absolut lesenswert!“

Karl-Martin Hentschel war 14 Jahre Abgeordneter und bis zum Jahr 2009 acht Jahre Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag Schleswig-Holstein. Heute lebt er als freier Autor in der Nähe von Kiel und ist als Vorsitzender des Kreisverbandes der Grünen in Plön tätig. Er beteiligte sich an der Gründung der GAL in Hamburg, war im Gemeinderat und im Landesvorstand aktiv und erarbeitete Konzepte für eine grüne Wirtschafts-und Energiepolitik. Karl-Martin Hentschel ist Mitglied in der Gewerkschaft VERDI , Attac, BUND, Mehr Demokratie e.V., Verein UWW (Umschalten Windstrom Wedel).

Hartwig Hansen: Bevor die Liebe verlorengeht…

Vortrag über respektvolle Kommunikation in Beziehungen im Domcafé (Gewölbekeller), Südermarkt 4
Eine Veranstaltung der Volkshochschule Meldorf und des Peter Panter Buchladens.

11. November 2010, 19.30 Uhr
Nicht die „große Liebe“, sondern vielmehr der gegenseitige Respekt ist entscheidend für das Gelingen und die Dauer einer Partnerschaft. Oder noch deutlicher: Ohne Respekt ist alles nichts! Und das gilt nicht nur für den Ehealltag Der Hamburger Paar- und Familientherapeut Hartwig Hansen fasst seine Erfahrungen in dem Satz zusammen: „Lieben ist schöner als Siegen.“ Er beschreibt in seinen Büchern die „zehn Gebote des Respekts“ und berichtet von Schlüsselszenen aus seiner Praxis, in der Paare daran arbeiten, Achtung und Liebe wiederzufinden. Neugierige erwartet ein informativer und gleichzeitig humorvoller Abend.

Hartwig Hansen ist Diplompsychologe, Paar- und Familientherapeut sowie Autor. Er lebt und arbeitet in Hamburg. Hansen ist 1957 geboren, war lange Jahre Geschäftsführer des Bonner Psychiatrie-Verlages. Heute ist er Redaktionsmitglied des „Brückenschlag – Zeitschrift für Sozialpsychiatie, Literatur, Kunst“.

Hierba Buena: Musica bohemia

Konzert in der Ditmarsia, Süderstr. 16
1. Oktober 2009, 20.°° Uhr

„Hierba buena“ wollen nach ihrem letzten Programm „Tangos y Canciones“ jetzt das neue Programm „Musica bohemia“ ihrem Meldorfer Publikum vorstellen.

Sonnica Yepes (Gesang) und Thomas Hanz (Gitarre) erzählen mit ihren auf spanisch gesungenen Liedern Geschichten aus dem Alltag, von der Liebe und dem Leben an sich. Man muß kein Spanisch verstehen, um den Herzschmerz, die Melancholie, die Sehnsucht und die Trauer aus den Liedern herauszuhören.
Charmant führen die Künstler in jedes ihrer Stücke ein. Mit knappen Erzählungen, Kommentaren oder mimischen Darbietungen, die ein enormes schauspielerischen Talent verraten.

Sonnica Yepes und Thomas Hanz präsentieren „Musica bohemia“ mit viel Einfühlungsvermögen und einem faszinierenden Dialog zwischen Jazz-Stimme und klassischer Gitarre: Betörend, schön, mit fein abgeschmeckten Prisen von Tango, Samba und Jazz ergibt sich ein feuriger und würziger Geschmack, frisch, aber auch scharf, ein Geschmack von dem man nicht genug bekommen kann.

Sonnica Yepes ist Tochter einer Schauspieler-Familie aus Madrid und studierte Jazz-Gesang und Musiktheater an der Folkwang-Schule in Essen. Sie ist zusammen mit Thomas Hanz als Duo „Hierba buena“ Preisträgerin beim internationalen Wettbewerb „Voice and Guitar“ in Völklingen 2004 und Preisträgerin des niedersächsischen „Jazz In“ 2008.
Im Mai trat sie in Madrid auf als Schauspielerin im Theaterstück von Monica Cano „Que felices son los perros en la playa“. Sie lebt seit 1999 im Ruhrgebiet.

Thomas Hanz studierte ebenfalls an der Folkwang-Schule in Essen und absolvierte sein Gitarren-Konzertexamen an der Musikhochschule Köln bei Professor Roberto Aussel. Er ist seit 1998 künstlerischer Leiter und Initiator des „Gitarrenfestivals Ruhr“. Musikalisch ist er in mehreren Formationen unterwegs. Als Solist, im Duo mit „Hierba buena“ oder mit Kirchenorgel , im Gitarrenquartett „somos quatro“ und im Tango-Sextett „Un Tango mas“.

Pressestimmen:

– „Der dunkel gekleidete Instrumentalist und die in blutrotem Gewand auftretende spanische Sängerin mit ihrem tiefschwarzem Haar boten äußerlich einen reizvollen Kontrast, atmeten aber in ihrer sensiblen Musikalität gepaart mit Virtuosität völlig im Gleichkang, verwandelten ihre Intonationen mit Charme und Esprit zu zauberhaften tiefsinnigen Szenarien. Die wie aus einem gemeinsamen langen Atem kunstvoll gestalteten Szenarien großer Gefühle endeten mit großem Applaus.“ – Rheinische Post –

Aurelia Heuer im Gespräch mit Gesine Groll

Aurelia Heuer – Gewinnerin des „Vertell doch mal“-Schreibwettbewerbes des NDR
Ein Abend mit Geschichten und Gesprächen
Im Bornholdt, Zingelstraße 14
30. Juni 2009, 19.°° Uhr

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit „Leselust“ e.V.
Das Schreiben ist für sie Therapie. Seit mehr als zwei Jahrzehnten leidet Aurelia Heuer (62) an einer überaus schmerzhaften Knochenkrankheit. Wer durch so eine Krankheit geht, macht besondere Erfahrungen. In ihren Gedichten und Geschichten fasst Aurelia Heuer diese in Worte.
So auch in ihrem Beitrag zum diesjährigen plattdeutschen Schreibwettbewerb „Vertell doch mol“ des NDR. Ihre Erzählung von einem autistischen Kind, das darum kämpft, aus dem „Glasmantel“ seiner Krankheit auszubrechen, hat die Jury überaus beeindruckt. „Mien swoorste Kampf“ sei „traumhaft geschrieben“ und verdiene deshalb den ersten Preis, lautet das Urteil.
Gestern Vormittag wurde Aurelia Heuer während einer Matinee im Hamburger Ohnsorg-Theater zur Gewinnerin des Wettbewerbes 2009 gekürt, der mit 1000 Euro dotiert ist. Es ist nicht die erste Matinee, bei der sie dabei war, 2004 kam die Gudendorferin bereits unter die besten 25 von weit über 2000 Teilnehmern. Platt schreibt sie nur für den NDR, sonst verfasst sie ihre Reime und Erzählungen in Hochdeutsch. „Ich kann Platt nicht sprechen, nur schreiben und verstehen“, erzählt sie.
Dass sie 1999 ihre erste auf Platt verfasste Geschichte beim NDR einreichte, verdankt sie einem Zufall. Freundinnen hatten einen von ihr „heimlich verfassten“ Text op Platt zu lesen bekommen und sie ermuntert, an dem Wettbewerb „Vertell doch mol“ teilzunehmen.
Ihren Schreibstil bezeichnet die 62-Jährige mit „psychodelisch“, was „die Seele hervorbringen“ bedeutet. „Ich denke viel an Menschen, die kein normales Leben führen können, wohl weil es mir wegen der Schmerzen ebenso geht“, sagt sie. Und so hat die Geschichte von dem kleinen Autisten, der sich aus seinem „Glasmantel“ herauskämpft, gewisse autobiographische Züge.
Letztlich ist Aurelia Heuers literarisches Schaffen auch geprägt von der Lektüre zahlreicher Autobiographien. Als Beispiele nennt die Bücher über das Leben von Franz Kafka, Vincent van Gogh und Martin Luther. „Denen ging es ähnlich wie mir, sie waren aktiv, um aus ihrem Leiden herauszukommen.“
Das Aktivsein bezieht sich in Aurelia Heuers Leben denn nicht nur auf das Schreiben. Trotz ihrer Schmerzen will sie arbeiten, was Karin Ahl („Die lebenswerteste Chefin der Welt“) ihr in ihrem Steuerbüro stundenweise ermöglicht. 1975 gründete Aurelia Heuer den Gudendorfer Sportverein, war viele Jahre dessen Vorsitzende. Liebevoll kümmert sie sich um ihre drei Enkelkinder, und sie trifft sich regelmäßig mit Freundinnen zum Zwickern. So auch Anfang Juni, „dann bin ich wieder dran“ – man kann sich denken, dass an diesem Tag weniger Karten gespielt, sondern der Sieg beim Schreibwettbewerb tüchtig gefeiert wird.