Mittwoch, 5. März 2025, 20 Uhr, Frank Schulz liest aus: „Amor gegen Goliath“

Foto: Arne Weyhardt

Im Fernsehbeitrag des Schleswig-Holstein Magazins zu seiner Lesung aus „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ in Meldorf sagte Frank Schulz: „Da halte ich gerne die Treue und freue mich jedes Mal, dort raus zu fahren.“ Dieses Versprechen macht er jetzt wieder wahr – mit seinem neuen Roman.

 

Osnabrück 2019/20. Cathi Weye, 40, beliebt, geliebt und als Psychologin geschätzt, bekämpft ihre ,Klimaangst’ mit ehrenamtlichem Engagement. Ihr Mann allerdings erliegt jener Angst: Zusehends depressiv, verschanzt Werbekomponist Ricky Kottenpeter, 39, sich in seinem Kellerstudio, bis er die Gartenvögel zu hassen beginnt. Selbst deren Gesang befeuert noch seinen lodernden Verdacht, die Liebe seines Lebens betrüge ihn mit einem Mitaktivisten…

Hamburg 2019/20. Ganz anders sucht der flamboyante Journalist Philipp Büttner, 52, die Apokalypse zu bannen: mittels der Mission nämlich, sich und seine Verlobte, 33, in eine Ménage à trois mit deren Busenfreundin, 35, zu transformieren. Für Letztere, die hochbegabte Chefredakteurin eines Top-Magazins ,für wahre Werte’, arbeitet Büttner an dem Coup, die Identität eines Phantoms zu enthüllen. ,Konfusius’ sorgt mit bizarren Videos und wortmächtigen Gardinenpredigten wider die Menschheit für Aufsehen im worldwide Web. Eines Tages wird er auf Kreta vermutet.

September 2021, Südkreta. Eine pensionierte Studienrätin, 67, leidet an nach-haltiger Besessenheit von ihrem toxisch narzisstischen Ex, ,Klimaleugner’ und Sympathisant der Querdenker. Abends trifft sie am Tavernentisch auf das krisengeplagte, erholungsbedürftige Osnabrücker Paar und den Hamburger Don Juan samt seinen beiden Musen.

Aus dem zufälligen Debattierclub entwickelt sich alsbald ein erotischer Reigen – und noch vor einer Klimakatastrophe droht eine höchst private Katastrophe.

 

Frank Schulz ist 1957 in Hagen bei Stade geboren, er lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner „Hagener Trilogie“ (Kolks blonde Bräute, Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien und Das Ouzo-Orakel) wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hamburger Hubert-Fichte-Preis, dem Hamburger Irmgard-Heilmann-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis des Deutschen Literaturfonds und dem „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“.

 

Traumausstatter, Süderstraße 8, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Freitag, 16. Mai 2025, 20 Uhr, Andreas Heineke liest aus: „Revanche à la Provence“

Andreas HeinekeFesselnde Krimispannung in einer Welt der Mode, Macht und Moral.

Juni in der Provence: Die Modewelt blickt gespannt auf Lacoste, einen kleinen Ort im Luberon, wo die letzte Kollektion des verstorbenen Pierre Cardin enthüllt werden soll. Doch kurz vor der Premiere verschwindet eines der Topmodels spurlos. Dorfgendarm Pascal Chevrier ermittelt zusammen mit seiner Kollegin Audrey und macht schockierende Entdeckungen in der Fast-Fashion-Industrie. Dahinter stößt er auf ein tödliches Netz aus Gier und Intrigen, das sich zwischen Modeschöpfern, Models und den Dorfbewohnern spannt.

 

Andreas Heineke hat jahrelang in der Musikbranche und fürs überregionale Fernsehen gearbeitet.Seit 2012 arbeitet er vor allem als Fernsehjournalist beim NDR, „eine schöne, aber zeitraubende Arbeit“. Er drehte zum Beispiel am 23.4.2012, am internationalen Welttag des Buches, einen Film über den Peter Panter Buchladen anlässlich einer Lesung mit Frank Schulz.

Sein Roman „Der Sound der Provence“ erschien 2012, seine ersten vier Provence – Krimis folgten von 2017 bis 2023. Den Bücher – Podcast „2MannBuch“ gibt es seit 2020.Andreas Heineke lebt mit seiner Familie in Dithmarschen.

 

Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstraße 14, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Freitag, 15. August 2025, 19 Uhr, Elin Anna Labba liest aus: „Das Echo der Sommer“

Foto: © Erik Abel

Vor einem Panorama überwältigender Natur – drei unnachgiebige Frauen einer sámischen Familie kämpfen um ihre Heimat

Jedes Jahr im Frühling kehren sie nach dem Winter in ihr „Sommerland“ am See im Nordwesten Schwedens zurück. Doch in diesem Frühjahr ist alles anders: Als die dreizehnjährige Iŋgá mit den Rentieren, Mutter und Tante das Tal erreicht, ist ihr Dorf versunken. Birken, Hütten, das Hab und Gut der Familie und vor allem das Grab des Vaters – alles unter Wasser, rücksichtslos geopfert für die Wasserkraftproduktion und den Profit der Städte im Süden. Es beginnt ein jahrzehntelanger Kampf gegen die Mächtigen des Landes, der nicht nur die drei Frauen, sondern das ganze sámische Dorf vor eine Zerreißprobe stellt.

Elin Anna Labba erzählt die weitgehend unbekannte Geschichte ihrer Gemeinschaft und schafft ein unvergessliches Zeugnis für das Recht auf Selbstbestimmung und die tiefe Verbundenheit von Mensch und Natur. Ein hochaktueller Roman von ungeheuer erzählerischer Kraft.

Elin Anna Labba ist 1980 im nordschwedischen Kiruna geboren, sie ist eine schwedisch-sámische Journalistin und Autorin. Sie studierte Journalistik an der Universität Göteborg, bevor sie 2020 ihr erstes Buch zur Zwangsumsiedlung der Sámi schrieb, um die eigene Familiengeschichte besser zu verstehen. In der Kategorie Sachbuch gewann sie damit den wichtigsten schwedischen Buchpreis, den August-Preis, sowie 2021 den renommierten Norrlands-Literaturpreis. „Das Echo der Sommer“ ist ihr erster Roman. Elin Anna Labba arbeitet heute für das sámische Schriftstellerzentrum Tjállegoahte und lebt in Jokkmokk.

 

Ort: Ditmarsia, Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Veranstalter: Peter Panter Buchladen und Kunstverein Heide in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein im Rahmen des Literatursommers 2025.

Mittwoch, 22. Januar 2025, 20 Uhr, Judith Kuckart liest aus: „Die Welt zwischen den Nachrichten“

Alles ist gewesen, nichts war genau so.

»Am 17. Juni, Tag der Deutschen Einheit, wurde ich geboren. Ich blieb das einzige Kind.
Am 2. Juni 1967 saß ich im Trikot des Kinderballetts vor der Tagesschau. Benno Ohnesorg war erschossen worden. Ich schlug meinem Vater während der Meldung auf’s Knie: Papi, wenn ich groß bin, erschieß ich dich auch. 1977 schenkte mir meine Großmutter, Fließbandarbeiterin in einer Fabrik für Babybadewannen aus Plastik, zum Abitur 1.000 DM.

1989 stand ich in der Oper Duisburg zum letzten Mal als Tänzerin auf der Bühne. Eine wichtige und schüchterne Verlegerin saß im Publikum und meinte: Sie könnten auch mal einen Roman schreiben, Judith.

Am 17. Juni 2024 steht der Titel für meinen neuen Roman fest. Und ich weiß, ab jetzt habe ich noch zwanzig grandiose Sommer vor mir – oder?«

Mit einer sprachlichen Dichte, die berührt, erzählt Judith Kuckart entlang ihrer Biografie und beleuchtet damit eine ganze, ihre Generation.

»Judith Kuckart gibt ihrer Leserschaft eine Angel, um im eigenen Leben nach den Erinnerungen zu fischen.« (Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur)
Judith Kuckart wurde 1959 in Schwelm (Westfalen) geboren, sie lebt als Schriftstellerin und Regisseurin in Berlin.
Sie veröffentlichte bei DuMont den Roman ›Lenas Liebe‹, der 2012 verfilmt wurde.
Ihr Roman ›Kaiserstraße‹ stand 2006 auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse, ihr Roman ›Wünsche‹ 2013 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien ›Café der Unsichtbaren‹ (2022). Judith Kuckart wurde mit zahlreichen Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet.

Ort: Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

 

Freitag, 2. August 2024, 19 Uhr Multimediale Lesung Eric Pfeil „Ciao Amore, Ciao – mit 100 neuen und alten Songs durch Italien“

Italien und die Musik. In keinem anderen Land hat die Musik einen vergleichbaren Stellenwert. Mehr als jede andere Kunst ist sie in der Lage, das Land zu erklären und alle tausendfach gestellten Fragen zu beantworten.

 

Musik ist dauerpräsent. In einem Land, in dem Opernarien gepfiffen werden, überall Denkmäler namhafter Sänger herumstehen und die Einschaltquoten eines fünftägigen Liederwettbewerbs jede Sportübertragung in den Schatten stellen, kommt man an der Musik schlicht nicht vorbei.

Entlang von herzergreifenden Canzoni und unwiderstehlichen Ohrwürmern erzählt Eric Pfeil von der Zerrissenheit eines Landes zwischen Dolce Vita und undurchdringlicher Bürokratie, vom Erbe Silvio Berlusconis, von der Mafia und gesellschaftlichem Aufbruch, der Erfolgsgeschichte von Italiens uncoolster Band und immer wieder von der Liebe.

Die Playlist zum Buch findet sich hier.

Eric Pfeil wurde 1969 in Bergisch Gladbach geboren und fuhr schon kurz darauf zum ersten Mal über die Alpen. Um die Jahrtausendwende war er Produzent der legendären Musiksendung »Fast Forward«, seither ist er ein gefragter TV-Autor. Er schreibt u. a. für FAZ und Rolling Stone über Film, Literatur sowie über Popmusik und ihre Folgen. Sein erster »Reiseführer ohne Sehenswürdigkeiten« wurde 2022 von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert und stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Ort: Ditmarsia, Süderstr. 16, Meldorf

Eintritt: € 16,– / ermäßigt € 9,–, im Vorverkauf € 15,– / ermäßigt € 8,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Veranstalter: Peter Panter Buchladen und Kunstverein Heide in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein im Rahmen des Literatursommers 2024.

 

Mittwoch, 24. April 2024, 20 Uhr, Lars Mytting liest aus „Astrids Vermächtnis“

Frya truckstop
Foto Copyright:
Lars Mytting

Moderation, Übersetzung und Lesung des deutschen Textes: Hinrich Schmidt-Henkel

Das norwegische Dorf Butangen im Jahr 1936. Astrid Hekne, eine Nachkommin der Hekne-Schwestern, spürt ihrer Vergangenheit nach. Immer wieder ist die Rede von einem Wandteppich, an dem Halfrid und Gunhild vor vierhundert Jahren bis zu ihrem Tod gearbeitet haben sollen. In ihn hineingewoben seien Prophezeiungen, die das Schicksal des alten Pfarrers der Gemeinde und den Weltuntergang betreffen. Den Tod fürchtet der Pfarrer, denn er hat Schuld auf sich geladen, als er 1880 zuließ, dass die beiden Glocken, die den Schwestern zu Ehren gegossen worden waren, voneinander getrennt wurden. Dabei sollten sie auf Gedeih und Verderb zusammenbleiben, so wie die beiden Schwestern, die Zwillinge waren. Anderenfalls drohe Unglück. Astrids Großmutter hatte ihn gewarnt. Nun hängt eine Glocke in Butangen, die andere in Dresden.

Der Zweite Weltkrieg bricht aus, die Deutschen besetzen Norwegen, und das Pfarrhaus wird zu einem Hauptquartier der Wehrmacht. Astrid, die den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt hat, engagiert sich im Widerstand. Anders als ihr Bruder Tarald, der mit den Nationalsozialisten sympathisiert. Sein Verrat führt dazu, dass die beiden Glocken wieder zusammenkommen, und der Pfarrer von der Last seiner Schuld befreit wird.

Lars Mytting erzählt von einem norwegischen Tal und einer Familie, die geprägt ist von widerständigen Frauen und von Männern mit Pioniergeist. Sie lassen überkommene Mythen und Aberglauben hinter sich, trotzen Not und Krieg und machen sich auf den Weg in eine neue Zeit.

»Ein unerschöpflicher Quell. Lange habe ich kein Buch so intensiv gesehen – wie einen Film.« (Nettavisen)

Lars Mytting, geboren 1969, stammt aus Fåvang im norwegischen Gudbrandsdalen und schrieb seine ersten Texte mit Magnetbuchstaben an eine Kühlschranktür. Im Insel Verlag erschienen außerdem der Bestseller „Der Mann und das Holz. Vom Fällen, Hacken und Feuermachen“, der Roman „Die Birken wissen’s noch“ sowie die zwei Romane „Die Glocke im See“ und „Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund“, die zusammen mit „Astrids Vermächtnis“ eine Trilogie bilden.

Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt Belletristik, Theaterstücke und Lyrik aus dem Norwegischen, Französischen und Italienischen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören Jon Fosse, Kjell Askildsen, Jean Echenoz, Édouard Louis und Louis-Ferdinand Céline.

Mit freundlicher Unterstützung von NORLA

 

 

 

Ort: Ditmarsia,. Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: € 16,– / ermäßigt € 9,– , im Vorverkauf € 15,– bzw. € 8,–

Vorverkauf ab sofort im Peter Panter Buchladen

Donnerstag, 7. März 2024, 20 Uhr, Ulrike Sterblich liest aus „Drifter“

Zwei Freunde und eine Unbekannte im goldenen Kleid, die über die grandiose Fähigkeit verfügt, die Dinge so durcheinanderzubringen, dass Neues erkennbar wird. „Es geht um Verzauberung der Welt im besten Sinne. Ein äußerst witziges, geistreiches, überraschendes Buch und eine schöne Geschichte.“ rbb Kulturradio
Wenzel und Killer sind Freunde seit Ewigkeiten und stehen mitten im Leben, Killer als PR-Chef einer großen Firma, Wenzel betreut die Social-Media-Kanäle eines TV-Senders. Doch alles ändert sich, als Vica in ihr Leben tritt: eine Frau in goldenem Kleid, meist begleitet von zwei treuen Adjutanten und einem riesigen Zottelhund. Mit jeder Begegnung ploppen neue Fragen auf: Woher weiß sie so viel über Wenzel und Killer? Wieso besitzt sie ein Exemplar des neuen Buchs von Drifter, einer ominösen Schriftstellerfigur, obwohl es überhaupt noch nicht auf dem Markt ist? Und wo hat ihr Hund das Tanzen gelernt? Als Vica schließlich auch noch den Wohnblock ihrer Kindheit in Beschlag nimmt, gerät die Welt der beiden Freunde ins Wanken. Virtuos, ja geradezu fantastisch erzählt Ulrike Sterblich von zwei Freunden, deren Wirklichkeit sich zunehmend verschiebt.

„Das ist ein Erweckungsbuch. Man schreibt sich Sätze heraus, um sie auswendig zu lernen und dann ständig vor sich hin zu murmeln. Das reinste Vergnügen!“ (Karen Duve)

Ulrike Sterblich, Politologin und Autorin aus Berlin, lebt weiterhin in ihrer Heimatstadt, wo sie auch als Gastgeberin der Talk- und Lesebühne „Berlin Bunny Lectures“ bekannt wurde. 2012 erschien ihr erfolgreiches Mauerstadt-Memoir „Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt“, über das Wolfgang Herrndorf urteilte: „Zarter, liebevoller, staunender wurde selten eine Jugend, eine Stadt und beider Verschwinden beschrieben.“ 2021 veröffentlichte Ulrike Sterblich ihr vielbeachtetes Debüt „The German Girl“. „Von Okapi, Scharnierschildkröte und Schnilch“ (mit Heiko Werning) wurde 2022 als Wissensbuch des Jahres in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet. Ihr neuer Roman „Drifter“ stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2023.

 

Ort: Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–
Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Copyright Foto: Dorothea Tuch

Freitag, 1. Dezember 2023, 20 Uhr, Heiner Egge liest aus „Eine gute Schwimmerin“

Das Meer, die Wüste und der Himmel spielen Hauptrollen in diesem Roman. Die Protagonistinnen sind zwei Frauen. Marie entzieht sich allem, dem Nachhausekommen, dem Leben, das auf sie warten könnte. Evelin ist immer in Maries Nähe, wenn es darauf ankommt. Und es kommt in diesem Roman darauf an, denn er beginnt mit Maries Überbordgehen, mit einer Szene, die an die Kadettin erinnern möchte, die vor 15 Jahren von Bord der »Gorch Fock« fiel. Marie überlebt, sie ist eine gute Schwimmerin. Und sie verlässt Norddeutschland. Überbordgeherin, gute Schwimmerin, bleibt sie in Kontakt mit Evelin, der Fliegerin. Das Wasser und der Himmel, das Meer und die Wüste, die beiden Frauen. Sie alle sind Hauptfiguren dieses großen Romans von Heiner Egge, der zwischen Meer und Wüste spielt. »Dieser Romanstoff begleitet mich seit über zehn Jahren, seit dem Vorfall auf der ‚Gorch Fock‘. Ich habe alles neu erfunden, es der Wirklichkeit entzogen, vieles gewagt und nun endlich das letzte Wort geschrieben.«

Heiner Egges Werk ist stark von seiner Heimat geprägt und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit literarischen Künstlerbiographien, etwa zu Carsten Niebuhr und Klaus Groth, in denen er kunstvoll Zeiten, Orte und Schicksale verflicht. Er veröffentlichte Erzählungen, Dramentexte und Romane, zuletzt »Winterreise in den Süden« und »Keitum ich muss dich lassen«, und war von 1975 bis 1988 Herausgeber der Literaturzeitschrift »Das Nachtcafé – Zeitschrift für Literatur, Kunst & Kritik«.

Traumausstatter, Süderstr. 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Dienstag, 10. Oktober 2023, 20 Uhr, Judith Hermann liest aus „Wir hätten uns alles gesagt“

»Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse.« Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung

Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. „Wir hätten uns alles gesagt“ basiert im Kern auf Judith Hermanns Poetikvorlesungen an der Goethe-Universität in Frankfurt. Ausgehend von einer Begegnung mit ihrem Psychoanalytiker in einer Berliner Kneipe schreibt sie mit klarer poetischer Stimme über ihre Kindheit, Freundschaften, komplizierte Familienverhältnisse und zu guter Letzt auch über ihr Schreiben, das mit all dem verbunden ist.

Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit.

Kirsten Hansen spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin über den neuen Band „Wir hätten uns alles gesagt“: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?

Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt »Sommerhaus, später« (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband »Nichts als Gespenster«. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2009 erschien »Alice«, fünf Erzählungen, die international gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, »Aller Liebe Anfang«. 2016 folgten die Erzählungen »Lettipark«, die mit dem dänischen Blixen-Preis für Kurzgeschichten ausgezeichnet wurden. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Im Frühjahr 2021 erschien der Roman »Daheim«, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde, und für den Judith Hermann mit dem Bremer Literaturpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Zuletzt wurde Judith Hermann für „Wir hätten uns alles gesagt“ mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2023 ausgezeichnet. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.

Ort: Ditmarsia, Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: 13,00, ermäßigt 8,00, im Vorverkauf 12,00, ermäßigt 7,00.

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Mittwoch, 9. August 2023, 19.30 Uhr, Marente de Moor liest aus „Phon“. Eröffnung des Literatursommers SH 2023

Bei der Eröffnung des Literatursommers ist die Autorin Marente de Moor zu Gast und liest aus ihrem Roman „Phon“.

Manchmal klingt es wie Trompetenstöße. Dann, »als würde Gott mit Möbeln rücken«. Die seltsamen Geräusche, die seit einiger Zeit am Himmel zu hören sind, verheißen nichts Gutes. Aber wann war es überhaupt das letzte Mal gut, fragte sich die Erzählerin Nadja. Was ist geblieben von dem Leben, das sie und Lew, ein idealistisches Zoologenpaar, sich in der Wildnis der westrussischen Wälder aufbauen wollten? Mit den Geräuschen kommen auch die anderen, dunklen Erinnerungen: An das unabhängige Labor im Wald, die jungen Bären, das Jahr, als Lews Geliebte Esther zurückkam und ihre Tochter Vera nicht.

»Phon« ist ein flirrendes psychologisches Verwirrspiel, fesselnd bis zur letzten Seite. So sinnlich wie subtil dringt es in die dunklen Seiten der Natur und des Menschen.

„Marente de Moor erzählt (…) von der tiefen Sehnsucht des Menschen, sich mit einer Natur zu verbinden, die ihn nicht braucht.“ (Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung)

Marente de Moor, 1972 in Den Haag geboren, lebte nach ihrem Studium der Slawistik mehrere Jahre in St. Petersburg, wo sie als Korrespondentin für niederländische und russische Medien arbeitete. Für ihren Roman „Die niederländische Jungfrau“ (2011) wurde sie mit dem BookSpot Literatuurprijs und dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet.

Mit Grußworten von Karin Prien (Ministerin u.a. für Bildung und Kultur), Mira Goldberg (Gesandte der Botschaft des Königreiches der Niederlande) und Martina Frey (Europa-Union SH).

Olaf Irlenkäuser (Literaturhaus SH) und Prof. Dr. Maria-Th. Leuker-Pelties (Kunstverein Husum) geben kurze Einblicke in die niederländische Literatur.

Musikalisch umrahmt wird der Abend von Uwe Eschner und Axel Meyer.

Ort: Ditmarsia, Süderstr. 16, 25704 Meldorf

Eintritt frei, Anmeldung im Literaturhaus erforderlich bis zum 2. August unter 0431 – 5796841 oder

Veranstalter: Literaturhaus SH in Kooperation mit dem Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V., dem Kunstverein Heide e.V., dem Peter Panter Buchladen und dem Literatur- und Kulturnetzwerk Textfrabique51, mit freundlicher Unterstützung der Europa-Union SH