12. April 2014 – 20 Uhr: Birgit Vanderbeke liest aus: “Der Sommer der Wildschweine”

12. April 2014, 20.°°Uhr, Ditmarsia, Süderstr. 16

Birgit VanderbekeMilan und Leo machen Ferien. Ohne ihre Kinder. Zum ersten Mal seit ewig. Durch die Wirtschaftskrise sind sie mit einem blauen Auge gekommen, und allmählich haben sie sich wieder daran gewöhnt, „am Leben zu sein“.

Sie mieten sich im südfranzösischen Örtchen Fontarèche ein Haus, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Die ersten Ferientage verbringt das Paar mit ihren Jobs im Netz. Doch nach einem heftigen Sommergewitter gibt es keins mehr: Der Strom ist weg, das Leitungswasser auch, die Straßen sind überflutet. Zudem wird die Gegend seit kurzem von Wildschweinen heimgesucht. Scharenweise kommen sie aus den Cevennen bis hinunter in die Dörfer und Gärten. In den Bergen wird nach Schiefergas gebohrt. Und die Tiere sind die ersten, für die das Konsequenzen hat.

Vanderbeke:Sommer der WildschweineBirgit Vanderbeke erzählt empathisch und mit präzisem Blick auf unser Leben von einem Sommer, nach dem für Milan und Leo kein Stein mehr auf dem anderen steht. „Der Sommer der Wildschweine“ ist höchst unterhaltsam und balanciert gekonnt zwischen allen Klischees hindurch, die am Rand des Erzählpfades wie alte Bekannte uns grüßen. Eine wunderbare Mischung zwischem Vertrautem und Überraschendem.“ Werner Wichern in „Lüüd“.Das Magazin für Szene und Kultur in Dithmarschen.Heft 69, April 2014.

Birgit Vanderbeke, geboren 1956 im brandenburgischen Dahme, lebt im Süden Frankreichs. Für „Das Muschelessen“ wurde sie mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Daneben erhielt sie u.a.den Kranichsteiner und den Solothurner Literaturpreis sowie den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster. Zuletzt erschienen von ihr die Bücher „Das lässt sich ändern“ und „Die Frau mit dem Hund“.

Eintritt:
Vorverkauf: EURO 7,–, ermäßigt EURO 3,50
Abendkasse: EURO 8,–, ermäßigt EURO 4,–

Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen.

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7. März 20 Uhr: Armin Honkô Kaiser: “Das Leiden beenden”

Armin Honkô KaiserArmin Honko Kaiser stellte sein Buch „ Das Leiden beenden“ vor anderthalb Jahren im Peter Panter Buchladen vor. Mittlerweile ist sein Buch in der zweiten Auflage erschienen. Auf vielfachen Wunsch kommt er erneut nach Meldorf, um auch von seiner Tätigkeit als Zen-Mönch zu erzählen. Armin Honko Kaiser nimmt am Leben ein grundsätzliches Leiden wahr. Er beschäftigt sich mit den  Ursachen und fragt, „was können wir selbst tun, um Leiden zu vermeiden oder zu mindern?“

Sein Buch zeigt eindrucksvoll, wie ein anderer Blick auf das Leben einen Ausweg aus leidvollen Erfahrungen möglich machen kann. Er betont jedoch: „Ich möchte mein Buch nicht speziell als Zen-Buch bezeichnen. Vielmehr soll es auch Menschen ansprechen, die sich nicht unbedingt für Zen interessieren.“ Vielleicht wegen seiner mehr als zwanzigjährigen Zen-Praxis hat er den nötigen Abstand, die Menschen in ihrem täglichen Leben zu begleiten, um ihnen nahezubringen, wie Sammlung , Meditation und geistige Ruhe im Alltag zu erreichen ist. Er hat in seinem Buch Geschichten, Gedichte und Anmerkungen gesammelt und diese mit vielen eigenen Illustrationen bebildert.

Armin Honkô Kaiser, 1960 in Lüneburg geboren, machte nach Abitur und verschiedenen kaufmännischen Tätigkeiten, 1985 seine erste Bekanntschaft mit dem Zen-Buddhismus im Zen – Dôjô in Lübeck. Nach den Lehrjahren beim Zen-Meister Ludger Tenryu Tenbreul wurde er 1996 zum Zen-Mönch ernannt. Seit 2005 gibt  an der VHS Lüneburg  Kurse. Er ist Leiter und Vorsitzender des Zen-Dôjô in Lüneburg.

Armin Honkô Kaiser: “Das Leiden beenden”
Peter Panter Buchladen , Zingelstr. 12, Meldorf, am 7. März 2014, 20.00 Uhr
Eintritt: Vorverkauf: EURO 7,–, ermäßigt EURO 3,50
|         Abendkasse: EURO 8,–, ermäßigt EURO 4,–
Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen.

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13.März 19:30 Uhr: Antonia Fehrenbach liest aus: Klärschlamm

Antonia FehrenbachErnst-August Buck kehrt nach sechzig Jahren Verbannung in sein Heimatdorf in Holstein zurück.  Nur kurze Zeit später treibt er tot im Schlammturm des Klärwerks. Übrig bleiben nur seine Notizen. Die junge Polizistin Franziska Wilde, die gerade ihre Ausbildung beendet und ihren Dienst im holsteinischen Bunsloh angetreten ist,  hat es mit ihrer ersten Leiche zu tun. Alles deutet auf einen Mord hin. Die Kieler Kripo übernimmt , aber der Fall bleibt mysteriös.

Antonia Fehrenbach  hat an ihrem Kriminalroman zweineinhalb Jahre intensiv recherchiert und geschrieben. Er erscheint im Februar 2014 und wird fast zeitgleich in Meldorf vorgestellt. In einem mosaikartigem Erzählstil nähert sich die Autorin dem schwer zugänglichen Thema des Nationalsozialismus  und führt die junge Polizistin Franziska Wilde bei ihren Ermittlungen durch ein Spiegelkabinett von Zeitebenen und Perspektiven, einen Raum voller verwirrender unheilvoller Ahnungen.
Antonia Fehrenbach , geboren 1957 in Westfalen, studierte Biologie in Freiburg und arbeitete dort mehrere Jahre lang als freie Journalistin. Sie promovierte in Göttingen und forschte in Göttingen sowie in Marburg. Im Jahr 2005 fand sie zurück zum alten „Schreibfieber“ und veröffentlichte im Frühjahr 2008 ihren ersten Krimi, „Der Lotus-Effekt“. Inzwischen lebt sie in Schleswig-Holstein, arbeitet als Biografin und schreibt Kriminalromane. Sie ist Mitbegründerin des Segeberger Erzählertreffens.

Eine Veranstaltung von : VHS  Meldorf und Peter Panter Buchladen
Dom-Cafe (Gewölbekeller) , Südermarkt 4, Meldorf, am 13.März 2014,
19.30-21.00 Uhr
Eintritt: Vorverkauf und Abendkasse : EURO 10
Vorverkauf: VHS-Geschäftsstelle, Süderstr. 16, Telefon  : 04832- 9575-0

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Svealena Kutschke liest aus: „Gefährliche Arten“

svealena kutscke(c)Alexander Malecki klein_neu1_zugeschnitten-1Wenn Svealena Kutschke am Freitag, den 24.1.2014, aus ihrem neuen Roman „Gefährliche Arten“ liest, ist sie zum zweiten Mal auf Einladung des Peter Panter Buchladens zu Gast in Meldorf.
In ihrem neuen Buch geht es um das junge Künstlerpaar Sasha und Jannis.
„Wir waren die Verlorenen, die Seligen, die Gnadenlosen. Die Liebe konnte ja nicht mehr gut schmecken, da steckte doch schon der Dreck von Generationen drin.“

Sasha und Jannis sind jung und sie wissen nicht, was sie tun; heilig ist ihnen allein ihre Kunst. Ihr Mobiliar suchen sie danach aus, ob man sich an den Kanten anständig verletzen kann. Dann wird Lizzy geboren. Sashas Art zu lieben ist so hilflos wie gnadenlos. Sieben Jahre führt die Familie ein Leben wie ein Drahtseilakt, bis das Seil schließlich reißt. Sashas Kunst wird radikaler, die Künstlerin gefährlich. Sie weiß noch immer nicht, was sie tut, aber das mit erschreckender Konsequenz. Wir erleben: wie eine Frau, die zu mögen uns sehr leicht fällt, zur Mörderin wird.
Svealena Kutschkes neuer Roman ist schrecklich und komisch, cool und elegant, anrührend und grausam zugleich. Und dass dieser aufwühlende Höllenritt den Leser am Ende trotz allem seltsam versöhnt entlässt, ist ihre große Kunst.
Der Autorin gelingt eine einzigartige Übersetzung von sinnlicher Erfahrung in Sprache, in der Fühlen und Um-die-Ecke-Denken keine Widersprüche sein müssen.

N-TV schreibt über „Gefährliche Arten“

»Faszinierend, grauenhaft, amüsant, brutal, intelligent. (…) Denn hier wird nicht das Böse in herkömmlicher Gestalt gezeichnet, nein, hier ist eine Person, die sich gleichermaßen traumwandlerisch und mit bewundernswert scharfer Intelligenz völlig unkontrolliert durch die Welt bewegt. (…) Wer die inflationäre Ironie von Rehgeweihen in Hipster-Bars über hat, wer Romane wie Was ich liebte von Siri Hustvedt mochte, wer Lust hat, knapp 200 Seiten atemlos in einem Zug zu lesen, (…) der sollte Gefährliche Arten unbedingt lesen. «

Ort: „Traumausstatter“, Süderstraße 9, 25704 Meldorf
Beginn: 20.°° Uhr
Eintritt:
Vorverkauf: 7€/ ermäßigt 3,50€
Abendkasse: 8€/ ermäßigt 4€
Kartenvorbestellungen ab sofort: 04832-4104 / FAX 04832-5244

Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen

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Judith Kuckart liest Alice Munro: „Die Kinder bleiben hier“

„Vor dreißig Jahren verbrachte eine Familie die Ferien gemeinsam an der Ostseeküste von Vancouver Island. Ein junger Vater und eine junge Mutter, ihre beiden kleinen Töchter und ein älteres Ehepaar, die Eltern des Mannes. Welch tadelloses Wetter. Jeder Morgen herrlich, jeder, schon in aller Frühe fällt klares Sonnenlicht durch die hohen Zweige und brennt den Dunst über dem stillen Wasser der Georgia-Meerenge fort. Es herrscht Ebbe, das Wasser hat sich weit zurückgezogen, und eine große, leere Sandfläche ist noch feucht, aber es geht sich gut darauf, wie auf Beton im allerletzten Stadium des Trocknens.“
Judith Kuckart hat Alice Munros Erzählung als Theaterstück im November 2013 in der Bremer Shakespeare Company unter dem Titel „Eurydike trennt sich“ inszeniert.
Am Freitag, den 31.1.2014, liest sie nun selbst diese Erzählung der Literatur-
Nobelpreisträgerin im „Traumausstatter“ in Meldorf.

Judith Kuckart

Judith Kuckart

Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm/Westfalen, lebt in Berlin und Zürich. Sie ist Schriftstellerin und Theaterregisseurin. 1984 gründete sie in Berlin das Tanz-Theater Skoronel. Ihr erster Roman „Wahl der Waffen“ erschien 1990. Fünf weitere Romane: „Die schöne Frau“, „Der Bibliothekar“, „Lenas Liebe“, dessen Verfilmung 2012 in die Kinos kam, „Kaiserstraße“ und „Die Verdächtige“ und ein Erzählungsband „Die Autorenwitwe“ folgten. Im Frühjahr 2013 erschien ihr neuer Roman „Wünsche“. Daneben veröffentlichte sie Theaterstücke, Hörspiele und Radio-Features, und schrieb mit Schulklassen in Zürich und Hamburg einen „Schulhausroman“ und ein Krimi-Hörspiel. Judith Kuckart wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Annette-von- Droste-Hülshoff-Preis 2012.

Eintritt:
Vorverkauf: 7€/ ermäßigt 3,50€
Abendkasse: 8€/ ermäßigt 4€
Kartenvorbestellungen ab sofort: 04832-4104 / FAX 04832-5244

Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen

Walter Mayr: Blicke vom Meeresland

Walter Mayr stellt am Freitag, den 8.11.2013, sein neues Buch „Blicke vom Meeresland“ in Meldorf vor. Seine Fotografien wird er großformatig auf einer Leinwand vorstellen und erläutern. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Peter Panter Buchladen, Zingelstraße 12.
MeeresrandWas lange währt wird endlich Buch. Über dreißig Jahre fotografierte Walter Mayr im Land der Inseln und Strände, des Watts, der Vögel und Wiesen, des Nebels und Sturms. Immer mit der analogen Kamera und möglichst in Schwarz/Weiß.
Nun erscheint ein Band mit 46 ausgewählten Fotos in fünf Kapiteln, der diese Landschaft in ihrer Kostbarkeit zeigt. Der Band wird als Edition mit 99 Exemplaren aufgelegt, die mit Fotopapier ausbelichtet ist und die Ausdrucksfülle der Fotos in Tiefen und Lichtern zur Wirkung bringt.
Jedes Exemplar wird nummeriert und signiert ausgeliefert, zu einem Preis von 150 €.

Martin Musiol präsentiert „ Wände der Schanze“

Am Freitag, den 25.10.2013, ab 20°° Uhr stellt Martin Musiol sein neues Buch „Wände der Schanze“ im Peter Panter Buchladen vor.

Martin Musiol„Kann man überhaupt mit einem Fotobuch eine Lesung veranstalten?“ fragt sich der Autor. Es wird daher keine Lesung im herkömmlichen Sinn , sondern ein Lichtbildervortrag über seine
fotografischen Botschaften aus dem Hamburger Schanzenviertel , ergänzt mit Musik aus der entsprechend präparierten Konserve. Martin Musiol erzählt anhand ausgewählter Fotos deren Entstehungsgeschichte garniert mit ein paar Anekdoten.
Das Hamburger Schanzenviertel zwischen St. Pauli, Altona und Eimsbüttel gilt als der Struwelpeter unter den Hamburger Vierteln. In seiner Entwicklung vom hafennahen Arbeiterquatier, über den Studenten- und Gastarbeiterbezirk, und„Drogenhandelszentrum“ zur Partymeile mit den teuersten Mieten, ist die „Schanze“ dem Ruf nach immer ein linkes Viertel geblieben. Dieser Revoluzzerruf zieht seither jedes Jahr „Autonome“ und krawallbereite Jugendliche aus ganz Norddeutschland an, am 1. Mai Barrikaden anzuzünden. Viele Ereignisse und viele Menschen haben ihre Spuren an den Wänden der Schanze hinterlassen.
Martin Musiol hat seit den frühen Achtzigern diese Spuren fotografisch gesammelt, von politischen Parolen über „klassische“ Graffiti, Tags, witzigen Sprüchen, Street-art, Zufälligem zu immer mehr wilden Plakatierungen.

Martin Musiol (63) ist als Student ins Hamburger Schanzenviertel gezogen, hat dann dort 25 Jahre gelebt, hat geheiratet, Kinder bekommen, als Lehrer zeitweise auch in der Schanze gearbeitet, sich dort in einer Elterninitiative und im Sanierungsberat engagiert, als Künster Ausstellungen gemacht, die Stadtteilgeschichte erforscht, dokumentiert und ganz nebenbei fotografiert. Ergebnis war dann im Jahr 2000 die Herausgabe des „Buchs zur Schanze mit Musik“.
In seiner Art zu fotografieren werden Bezüge hergestellt, Gegensätze konfrontiert, eben Geschichten erzählt von den Menschen, die hier an den Wänden Spuren hinterlassen haben.

Eintritt:
Vorverkauf: 7€/ ermäßigt 3,50€
Abendkasse: 8€/ ermäßigt 4€
Kartenvorbestellungen ab sofort: 04832-4104 / FAX 04832-5244
Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen

Heiner Egge liest aus „Tanz ohne Seil“

Heiner EggeHeiner Egge liest am Freitag, den 1.11.2013,  aus seinem neuen Roman. Die Lesung beginnt um 20 Uhr im Peter Panter Buchladen, Zingelstraße 12, 25704 Meldorf.

„Kann man das wahre Leben erzählen? Ja, wenn man Literatur daraus macht, das ist die unverzagte, mutige und überzeugende Antwort des dithmarscher Dichters Heiner Egge, die er mit seinem frisch vollendeten, gerade erschienen Buch „Tanz ohne Seil“ gibt, einem Familienroman, in dessen Vordergrund das Verhältnis Vater – (älteste) Tochter steht…

Heiner Egge löst die Aufgabe, einer „Familienaufstellung“ wahrhaftig auf den Grund zu gehen, grandios: Er zerlegt die Phase der Selbstfindung der Tochter und ihrer beiden Geschwister… – auch die Krise des loslassen Könnens und sich neu Erfindens der Eltern…

Die Bilder, die die Mitglieder dieser Familie von einander entwerfen, erscheinen, bedingt durch die Nähe des miteinander Lebens und aufeinander Bezogenseins überlebensgroß. Der Vater Achim hustet nur, versteht nichts und müsste einfach mal raus, findet (Tochter) Trissa… Die Berufe der Eltern, Buchhändler Achim und Schneiderin Lilly, scheinen ohnehin auf ein Verharren unterhalb ihrer Fähigkeiten und Träume zu deuten. Um Trissa andererseits und vor ihrer Unberechenbarkeit haben die Eltern Angst, sie scheint ihnen zu entgleiten. Der Leser aber wird in die Lage versetzt, zu deuten und zu differenzieren, für ihn entsteht ein wahrhaftig glaubwürdiges Bild, darin besteht die große Kunst des Autors…

Bewundernswert auch, wie alle im Verlauf der Geschichte… gesponnenen Fäden gegen Ende wieder aufgenommen und auskomponiert werden. Seit dem Erscheinen des Romans „Der Eiderbote“ ist dem Autor nicht mehr ein so faszinierendes und dichtes, reiches Werk gelungen. Das Leben ist ein Tanz ohne Seil, es gibt keine Sicherheiten, nur den Mut, sich ihm, mit Gefühl und Verstand, zu überlassen…“ (Werner Wichern in der „Lüüd“)

Eintritt :
im Vorverkauf: Euro 7,–, ermäßigt 3,50
an der Abendkasse: Euro 8,–, ermäßigt 4,–

Judith Kuckart liest : „Wünsche“

Neuer Termin: Freitag, 11.10.2013 , 20°° Uhr im Traumausstatter, Süderstraße 9, Meldorf

Judith KuckartIn Judith Kuckarts neuem Roman „Wünsche“ geht es um drei Personen, alle Mitte vierzig, die Berufsschullehrerin Vera Conrad und die beiden Kaufhaus-Erben und Geschwister Friedrich und Meret Wünsche. Sie alle haben schon einiges an Leben hinter sich, hängen nun fest, versuchen auszubrechen und ihrem Leben eine andere Richtung zu geben. Alle drei fragen sich: Wie viel Leben habe ich noch vor mir?
Silvester in einer kleinen Stadt. „Es ist Nachmittag. Gleich werden Veras Mann Karatsch und ihr Sohn Jo Mettbrötchen schmieren, eine Platte mit, eine ohne Zwiebeln, und in einer guten Stunde werden die ersten Gäste auftauchen.“ Abends werden die Freunde in Karatschs Flachbungalow kommen, um gemeinsam den alten Film anzuschauen, den einzigen, in dem Vera als junges Mädchen aufgetreten ist. Vera Conrad, die von einem Leben als Schauspielerin geträumt hat, dann aber Lehrerin in der Provinz geworden ist.
Vera geht an diesem Silvester, ihrem 46. Geburtstag, ins Hallenbad und beschließt aus ihrem bisherigen Leben abzuhauen. Sie stiehlt einer zehn Jahre jüngeren Frau Kleidung und Ausweis und fliegt unter ihrem neuen Namen Salomé Schreiner zu ihrem Sehnsuchtsort London. Sie läuft durch die Metropole und plant ein anderes Leben: „Ab heute gilt: Es werden keine alten Filme mehr angeschaut, sondern ein neuer gedreht. Regie, Kamera, Hauptdarstellerin: ICH.“
Vera, die sich daheim wie eine „Blume ohne Duft“ fühlt, frohlockt „was für ein Vorrat an Leben liegt in der Luft“. Sie wundert sich, „wie einfach es ist in einen anderen Namen zu verschwinden. Man kann sich immer noch in Luft auflösen, selbst im 21.Jahrhundert.“

Friedrich Wünsche feiert am Tag von Veras Verschwinden die Wiedereröffnung seines Kaufhauses „Wünsche“, das er und seine Schwester Meret von den Eltern geerbt haben. Er hegt große Träume: „Neue Zeiten brechen an, indem wir die Zeit zurückdrehen.“ Was wäre ein besserer Ort für Utopien als das „Haus Wünsche“. Meret, Veras Jugendfreundin und heimliche Hauptperson in Judith Kuckarts Roman, ist auch auf der Suche nach dem richtigen Leben. „Wäre Meret in Veras Leben nicht gewesen, Vera hätte nicht gewusst, was zwischen Menschen möglich und wie es überhaupt erlaubt sein kann, dass zwei Mädchen sich so nah sind.“
Kapitel für Kapitel legt Judith Kuckart die Schichten dieser Freundschaften frei. Es sind jahrzehntelang gewachsene Beziehungen mit ihren guten, aber auch den erstarrten und fast erstickten Anteilen. Die Autorin variiert in ihrem Roman Erich Kästners Ausspruch: „Es ist nie zu spät für eine glückliche Jugend“ und thematisiert das Gewahren des Älterwerdens. „Wünsche“ erkundet, ob ein besseres Leben möglich wäre, ob man nach dem Neuanfang ein anderer ist oder nur um eine Lebenslüge leichter.
Vera und die anderen Geburtstagsgäste erwartet ein Jahr voller Veränderung.

Hartmut Wilmes (Kölnische Rundschau) sagt über Judith Kuckart:
„ Judith Kuckart schlüpft scheinbar federleicht in die Haut ihrer Figuren. Sie kann das Wichtige ganz leise sagen, das Gefühlvolle beiläufig in einer Sprache von zärtlicher Unerbittlichkeit.“

aus der Begründung zum Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis 2012:
„ Judith Kuckarts innovativer und originärer Schreibstil hat die zeitgenössische Literatur mit ungewöhnlichen und unverzichtbaren Impulsen bereichert.“

Zum Werk:

Judith Kuckart greift oft Themen der Zeitgeschichte auf. In ihrem Debütroman „Wahl der Waffen“ geht es um das Abtauchen einer Studentin in den politischen Untergrund der RAF. „Die schöne Frau“ greift ein Kapitel des Nationalsozialismus auf, die rassistische Zuchtanstalt Lebensborn. In „Lenas Liebe“ wird ein Besuch in Auschwitz erzählt und gezeigt, wie die Shoah ins Leben heutiger Deutscher hineinwirkt. Auch der Roman „Kaiserstraße“ ist ein Stück sorgsam rekonstruierter Zeitgeschichte und zugleich ein großer Zeitroman über die 1950er und 1960er Jahre in der Bundesrepublik.

Zur Autorin:

Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm/Westfalen, lebt in Berlin und Zürich. Sie ist Schriftstellerin und Theaterregisseurin. 1984 gründete sie in Berlin das Tanz-Theater Skoronel. Ihr erster Roman „Wahl der Waffen“ erschien 1990. Fünf weitere Romane: „Die schöne Frau“, „Der Bibliothekar“, „Lenas Liebe“, dessen Verfilmung 2012 in die Kinos kam, „Kaiserstraße“ und „Die Verdächtige“ und ein Erzählungsband „Die Autorenwitwe“ folgten. Im Frühjahr 2013 erschien ihr neuer Roman „Wünsche“. Daneben veröffentlichte sie Theaterstücke, Hörspiele und Radio-Features, und schrieb mit Schulklassen in Zürich und Hamburg einen „Schulhausroman“ und ein Krimi-Hörspiel. Judith Kuckart wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Annette-von- Droste-Hülshoff-Preis 2012.

Eine Veranstaltung vom Peter Panter Buchladen

Eintritt:
Vorverkauf: Euro 7/ ermäßigt Euro 3,50
Abendkasse: Euro 8/ ermäßigt Euro 4
Kartenvorbestellungen ab sofort: 04832-4104 / FAX 04832-5244