Ralf Rothmann: „Shakespeares Hühner“

Lesung im Peter Panter Buchladen Exil, Zingelstr. 16, Meldorf, am
31. Mai 2012, 20.00 Uhr

Eintritt: Vorverkauf: EURO 7,–, ermäßigt EURO 3,50 | Abendkasse: EURO 8,–, ermäßigt EURO 4,–

„Mit seinen acht magischen, wunderbaren Geschichten bringt Ralf Rothmann uns wieder auf den Möglichkeitsstand der Dinge“, sagt Walter von Rossum im WDR.
Dafür sorgt die „Klarheit und Reinheit der Sprache Ralf Rothmanns“ (Hajo Steinert), dass das, was ist, durchscheinend wird für das, was sein könnte.
Das Erzählen ist Rothmanns Weg, auch den Verlierern der Gesellschaft ihre Würde zurückzugeben und daher gilt Ralf Rothmann nicht nur als einer der besten deutschen Erzähler, er gilt vor allem als ihr warmherzigster.

Nach sieben Romanen, zwei Lyrik- und drei Erzählbänden veröffentlichte er im April diesen Jahres neue Erzählungen unter dem Titel „Shakespeares Hühner“.
In einer dieser Erzählungen denkt Fritzi, eine junge Gitarristin, über William Shakespeare nach und findet: „Verglichen mit den Sorgen und Nöten seiner Gestalten , die ihre finsteren Schicksale wie riesige Kreuze mit sich herumschleppen, sind wir eigentlich nur Hühner, oder? Shakespeares Hühner. Wir machen ein unglaubliches Gegacker um lauter Kram – Prüfungen, Lockenstäbe, Handymarken, Geld – und wissen insgeheim doch alle, dass es nicht das Wahre ist. Dass nichts das Wahre sein kann hinterm Hühnerdraht.“

Die Personen in Ralf Rothmanns Geschichten machen ihre Erfahrungen jenseits des Hühnerdrahts, verlassen ihre vertrauten Orte und erleben dramatische und beglückende Wendepunkte in ihrem Leben. Ob es um den Selbstbetrug eines sterbenden Stasi-Beamten geht, um eine missratende Orgie an der Ostsee, oder um ein Wiedererwachen einer Liebe in einem japanischen Kloster.
„Shakespeares Hühner“ vermitteln einen guten Einblick in das bisherige Werk Ralf Rothmanns. Die Geschichten spielen im Ruhrpott, wo der Autor aufgewachsen ist, und in den weniger schicken Stadtteilen Berlins, der Stadt, in der er heute wohnt. Neue Milieus kommen dazu, in denen sich Rothmann als ebenso präziser, hellwacher Beobachter von Menschen und Seelenzuständen erweist.

Ralf Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule und einem kurzen Besuch der Handelsschule machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen ( unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Seit 1976 lebt Ralf Rothmann in Berlin und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Gedichte und ein Schauspiel, für die er viele Auszeichnungen erhielt, u.a. den Kranichsteiner Literaturpreis (2002), Heinrich-Böll-Preis ( 2005), Max-Frisch-Preis (2006), Hans-Fallada-Preis (2008), Walter-Hasenclever-Literaturpres (2010).