24.11.: Ralf Rothmann liest aus „Im Frühling sterben“

Buchcover: Ralf Rothmann, Im Frühling sterben

Buchcover: Ralf Rothmann, Im Frühling sterben

Auf Einladung des Peter Panter Buchladens liest Ralf Rothmann am Dienstag, den 24.11.2015, in der Ditmarsia, Meldorf, aus seinem neuen Roman „Im Frühling sterben“.

„Im Frühling sterben“ ist die Geschichte von Walter Urban und Friedrich – „Fiete“ – Caroli, zwei siebzehnjährigen Melkern aus Norddeutschland, die im Februar 1945 zwangsrekrutiert werden. Während man den einen als Fahrer in der Versorgungseinheit der Waffen-SS einsetzt, muss der andere, Fiete, an die Front. Er desertiert, wird gefasst und zum Tod verurteilt, und Walter, dessen zynischer Vorgesetzter nicht mit sich reden lässt, steht plötzlich mit dem Karabiner im Anschlag vor seinem besten Freund…

In eindringlichen Bildern erzählt Ralf Rothmann vom letzten Kriegsfrühjahr in Ungarn, in dem die deutschen Offiziere ihren Männern Handgranaten in die Hacken werfen, damit sie noch angreifen, und die Soldaten in der Etappe verzweifelte Orgien im Angesicht des Todes feiern. Und wir erleben die ersten Wochen eines Friedens, in dem einer wie Walter nie mehr heimisch wird.

„Das Schweigen, das tiefe Verschweigen, besonders wenn es Tote meint, ist letztlich ein Vakuum, das das Leben irgendwann von selbst mit Wahrheit füllt.“

„Im Frühling sterben“ ist ein Antikriegsroman, der den Vergleich mit den Vorbildern des Genres wie „Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque) nicht zu scheuen braucht – und das, obwohl er nur eine kleine Geschichte an den Ausläufern der großen Katastrophe erzählt. (Der Spiegel 18.6.15)

Ralf Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Seit 1976 lebt Ralf Rothmann in Berlin und veröffentlichte Romane, Erzählungen und Gedichte, für die er mit mehreren Preisen, u.a. Märkischer Kulturpreis (1986), Förderpreis des Bundesverbandes der Industrie (1989), 19. Stadtschreiber von Bergen-Enkheim (1992), Literaturpreis für das Ruhrgebiet (1996), Hermann-Lenz-Preis (2001), Kranichsteiner Literaturpreis (2002), Evangelischer Buchpreis (2003), Wilhelm Raabe Literaturpreis (2004), Heinrich-Böll-Preis (2005), Max-Frisch-Preis (2006) und dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2008) ausgezeichnet wurde. 2010 erhielt er den Walter-Hasenclever-Literaturpreis der Stadt Aachen und 2013 den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg.

Karten sind im Vorverkauf (7 /3,50 Euro) im Peter Panter Buchladen und an der Abendkasse (8/4 Euro) erhältlich. Peter Panter Buchladen Telefon : 04832 – 4104

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13. Nov. 2015: Ein Abend mit Kurt Tucholsky

Knapp und Hanz

Heribert Knapp aus Paderborn, ist inzwischen vielen als geistreicher Rezitator von Goethe, Heine, Droste-Hülshoff, Tucholsky, Kästner und Lasker-Schüler bekannt. Seit nun inzwischen zehn Jahren gestaltet er außerdem an den „Geseker freiTagen“ ebenso kenntnisreich wie launig seine kulturhistorischen Vorträge über Kultur- und Kunstepochen.
Thomas Hanz ist einer der vielseitigsten und interessantesten Gitarristen Deutschlands. Seine Projekte reichen vom Familienkonzert bis hin zum Duo mit Kirchenorgel. Konzertreisen unternimmt er durch ganz Europa, hat zahlreiche CDs eingespielt, war Preisträger bei internationalen Wettbewerben und seit 1998 ist er künstlerischer Leiter des internationalen Gitarrenfestivals Ruhr.

Heribert Knapp, Rezitation | Thomas Hanz, Gitarre

Zu einem literarisch-musikalischen „Abend mit Kurt Tucholsky“ lädt der Peter Panter Buchladen ins Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum am 13. November um 20 Uhr ein.
Für dieses Programm hat der Rezitator Heribert Knapp aus dem umfangreichen Werk Tucholskys einige der populärsten Texte und Gedichte ausgewählt. Dabei sind bekannte Lieder wie „Ideal und Wirklichkeit“ oder die philosophischen Betrachtungen über „Das Loch“.
Kurt Tucholsky zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Als Autor der Wochenzeitung „Die Weltbühne“ erwies er sich als Gesellschaftskritiker in der Tradition von Heinrich Heine. Er war zugleich Satiriker, Kabarettautor, Liedtexter, Lyriker und Romanautor. Er verstand sich selbst als linker Demokrat, Antimilitarist und warnte früh vor dem drohenden Nationalsozialismus.
Musikalisch kommentiert und ergänzt werden die Texte von Thomas Hanz. Eigens für das Programm hat der Gitarrist Stücke komponiert und eine Auswahl aus Jazz- (Django Reinhardt), Tango- (Astor Piazzolla) und Musik aus Tucholskys Zeit (Kurt Weill) zusammengestellt.

Ort der Veranstaltung:
Schleswig-Holsteinische Landwirtschaftsmuseum, Jungfernstieg 4, Meldorf.

Eintritt:
€ 10,–, ermäßigt 7,–

Vorverkauf:
ab sofort : 04832 -4104

Veranstalter:
Peter Panter Buchladen

Geschichten aus siebenhundertneunundvierzig und einem Wort

Lesung zum 750-jährigen Jubiläum der Stadt Meldorf

749 und ein Wort - Veranstaltungsplakat

749 und ein Wort – Veranstaltungsplakat

Wie kann man 750 Jahre Meldorf würdigen und feiern? Man bräuchte eigentlich 750 Jahre dafür. Wir verstehen „Siebenhundertneunundvierzig und ein Wort“ als den literarischen Beitrag zum Stadtjubiläum.
Die Meldorfer Bürgermeisterin Anke Cornelius-Heide hatte die wunderbare Idee, bekannte Schriftsteller und Schriftstellerinnen zu bitten, die 750 Jahre in siebenhundertfünfzig Worten darzustellen.
So wurden namhafte dithmarscher Autorinnen eingeladen, exklusiv für das Stadtjubiläum Geschichten aus siebenhundertneunundvierzig und einem Wort für oder über Meldorf zu schreiben.
Entstanden sind neben Geschichten auch Essays und ein Sonett.

Diese werden am 9.10.2015 ab 20°° Uhr in der Ditmarsia Meldorf von ihren Autorinnen vorgestellt.
Es lesen u.a. Heiner Egge, Judith Arlt, Kirsten Hansen, Manfred Schlüter und Werner Wichern. Sie werden ihre Zuhörerinnen wie im Märchen verzaubern. Zu hören gibt es dann unter anderem eine Meldorfwoche, einen Besuch von Martin Luserke und einen Schreiber auf der Suche nach dem ersten von 750 Wörtern und was es mit einer Meldorfer Edelkastanie auf sich hat.

Diese Literaturnacht wird durch Musik von Boris Guckelsberger in zusätzliche Schwingungen versetzt.

Veranstalter des Abends sind: die Meldorfer Stadtbücherei, das Unternehmen Leselust, Meldorfer Literaturfreunde und der Peter Panter Buchladen.

Donnerstag, 10.9., 20.00 Uhr: Lutz van Dijk liest aus : „Afrika-Geschichte eines bunten Kontinents“ und „Nanas Liebe“

Lutz van Dijk

Lutz van Dijk, geboren 1955 in Berlin, ist ein deutsch-niederländischer Schriftsteller. Er war zuerst Sonderschullehrer in Hamburg, später Mitarbeiter des Anne-Frank-Hauses in Amsterdam. Bis 1994 hatte er aufgrund seines Antiapartheid-Engagements Einreiseverbot in Südafrika. 1997 besuchte er Südafrika zum ersten Mal.
Anfang 2001 gründete er zusammen mit der Südafrikanerin Karin Chubb die Hilfsorganisation HOKISA ( Home for Kids in South Africa) im Township Masiphumele. Diese Organisation kümmert sich um von AIDS betroffene Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern durch AIDS verloren haben oder selbst infiziert sind. Zwanzig Kinder finden hier in zwei Häusern Betreuung und Schutz.

Wie schon vor zwei Jahren findet diese Lesung in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Bödecker-Kreis ( Schleswig-Holstein) statt, und zwar am Donnerstag, den 10.9.2015, um 20.°° Uhr im Peter Panter Buchladen.
Am nächsten Tag liest Lutz van Dijk vormittags für SchülerInnen in der Meldorfer Gelehrtenschule , wo wir mit einem Büchertisch vertreten sind.
Die großen Veränderungen in Afrika haben Lutz van Dijk veranlasst, sein vor zehn Jahren verfasstes Buch „ Eine Geschichte Afrikas“ zu überarbeiten. In der Neuauflage geht er auf mehrere Aspekte ein: auf die wachsende Präsenz Chinas in den meisten afrikanischen Staaten , auf den arabischen „Frühling“, und auf die innerafrikanischen Fluchtbewegungen und nach Europa.
Afrika – mit 54 Staaten und der jüngsten Bevölkerung der Welt- ist bunt und vielfältig. Diese Vielfalt klingt in europäischen Darstellungen vom „schwarzen Kontinent“ selten an. Lutz von Dijk erzählt die Geschichte Afrikas endlich neu und beleuchtet unzählige Facetten des Kontinents. Was seine Geschichte auszeichnet, ist ein Wechsel der Perspektive: Afrikanerinnen und Afrikaner kommen selbst zu Wort und ihre Stimmen machen das Bild von Afrika menschlich und lebendig.
Im zweiten Teil der Lesung leiht er dem jungen südafrikanischen Autoren Sonwabiso Ngcowa seine Stimme. Ngcowa, 1984 in Mpozisa im Ostkap Südafrikas geboren, wuchs später im Township Masiphumele auf. Er schaffte sein Abitur als einer der ersten Township-Jugendlichen an einer damals noch überwiegend von weißen Schülern besuchten Oberschule. Nach Studium und Beruf als Bankkaufmann, entschied er sich im Jahr 2011 für ein Schriftstellerleben.
Sonwabiso Ngcowa erzählt in seinem Roman „ Nanas Liebe“ eine bewegende und ermutigende Coming-out-Geschichte aus Südafrika.
Nana ist neu im Township Masi und sie fühlt sich fremd. Die Mädchen in ihrer Klasse haben nureins im Kopf: das richtige Outfit und Jungs! Nana teilt ihre Leidenschaft nicht, und erst als sie sich in ihre Nachbarin Agnes verliebt, fängt sie an, sich selbst zu verstehen. Sie erfährt nun beides, großes Glück und die Angst vor Ablehnung und Gewalt.
Eintritt: Vorverkauf: Euro 7 / ermäßigt 3,50
Abendkasse: Euro 8 / ermäßigt 4 ,00
Lutz van Dijk hat „Nanas Buch“ ins Deutsche übertragen und mit einem Nachwort versehen.
Ort der Veranstaltung: Peter Panter Buchladen, Zingelstr. 12, 205704 Meldorf
Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104

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16.5. 20 Uhr Musikalische Krimilesung mit Hardy Pundt (Autor) und Em Huisken (Musik), Bornholdt, Zingelstr. 14, Meldorf

Musikalische Krimilesung Norden

Musikalische Krimilesung Norden

Vier Krimis sind mittlerweile aus der Feder des Autors Hardy Pundt entstanden. Die Storys drehen sich um die Hauptkommissarin Itzenga und ihren Kollegen Ulferts, die bei der Kripo in Aurich arbeiten. Zwar ist der Bezug zu Ostfriesland deutlich – aber die Geschehnisse ziehen oft weitere Kreise. In „Wattentod“, erschienen 2014, spielen sich die Ereignisse im Weser-Elbe-Mündungsgebiet ab, Haffkrug an der Ostsee ist Schauplatz und die Polizei Lübeck muss ebenfalls aktiv werden. Welche Rolle spielt dabei ein Todesfall im Harz – und warum flüchtet ein Verdächtiger gerade bis an die polnisch-weißrussische Grenze?

Autor Hardy Pundt stammt von der ostfriesischen Nordseeinsel Memmert, arbeitet als Hochschuldozent und schreibt… Vor Ort liest er aus seinen Büchern, erzählt über Hintergründe, signiert und freut sich auf Gespräche mit Gästen!

Der Musiker Em Huisken ist mit Hardy Pundt seit Kindertagen bekannt. Hardy Pundts Vater – selbst ein begnadeter Jazzpianist – brachte Em Huisken damals zur Musik. Da liegt die inzwischen mehrfach bewährte Zusammenarbeit auf der Hand.

Immer wieder läßt sich Em Huisken von Hardy Pundts Krimis zu neuen Liedern inspirieren: so z.B. „Vom Nutzen der Deiche“ (zum Buch „Deichbruch“) oder „Bugschuss“ (zum gleichnamigen Buch). Auch diesmal gibt es wieder neue Lieder.

Em Huisken tourt ansonsten als Folkmusiker vorwiegend solo mit seiner friesisch-keltischen Musik. Er war bereits mehrfach vor Ort und ist daher kein Unbekannter mehr.

Weitere Infos: www.emhuisken.de und hardypundt.jimdo.com

Eine Veranstaltung von Peter Panter Buchladen und Zingel-Kultur e.V.

7.5.2015 20 Uhr Niklas Frank, Traumausstatter, Süderstr. 9, Meldorf

NiklasFrank Copyright Mario Chavarria

NiklasFrank Copyright Mario Chavarria

Niklas Frank, geboren 1939 in München, ist das jüngste von vier Kindern des Juristen Hans Frank und dessen Frau Brigitte. Sein Vater war zwischen 1939 und 1945 als Generalgouverneur im besetzten Polen an zahlreichen Kriegsverbrechen beteiligt und wurde auch als „Schlächter von Polen“ bekannt. Bevor die heranrückende Rote Armee eintrifft, zieht sich die Familie Frank auf ihr Anwesen in Neuhaus in Bayern zurück. Dort erlebt Niklas Frank die Verhaftung seines Vaters durch die amerikanische Militärpolizei. Der Vater wird in Nürnberg als Kriegsverbrecher angeklagt, 1946 zum Tode verurteilt und gehängt. Niemand erklärt dem Jungen, warum.

Doch der Heranwachsende erlebt, dass eine Figur wie sein Vater in der entstehenden Bundesrepublik noch immer viele Sympathien genießt, auch und vor allem bei der katholischen Kirche in Bayern. Für Niklas Frank, der Germanistik, Soziologie und Geschichte studiert, beginnt ein weiter Weg auf der Suche nach der Wahrheit über seinen Vater und das Dritte Reich. Er wird Journalist und 1979 Auslandsreporter beim STERN. In dieser Eigenschaft hat er häufig in Polen zu tun und Gelegenheit, sich seiner Kindheit und der unseligen Rolle seiner Familie zu erinnern. 1987 veröffentlichte er unter dem Titel „Der Vater – Eine Abrechnung“ die auf den Werdegang seines Vaters konzentrierte Familiengeschichte. Er lieferte damit einen wichtigen Schlüssel zum Verständnis der Motive eines Schreibtischtäters, der selbst nie einen Menschen erschossen hat und doch für den millionenfachen Mord an Juden, Polen, Sinti und Roma mitverantwortlich ist und deswegen verurteilt wurde. Das Erscheinen des Buches löste einen Skandal aus. Es räumte mit den Mythen vom „Polenfreund“ Hans Frank auf. Die Kritiker verübelten dem Autor, dass er die Wahrheit über seine Eltern ausgesprochen hatte. Dieser schonungslose Umgang wurde nicht als Befreiung, sondern als Verrat, vor allem am Vater, empfunden.

Sein jüngstes Buch „Bruder Norman“ ist ein mörderischer Dialog unter Brüdern als deutsche Sezierstunde: erschütternd, schonungslos, abgründig. Normans verzweifelte Liebe zum Vater Hans Frank lässt seinen Bruder Niklas nicht los. Sie ringen um die Wahrheit von Gefühlen, die Macht der Verdrängung und die Frage: Wie überlebe ich es, das Kind des »Schlächters von Polen« zu sein?

Niklas Frank gelingt ein düsteres dokumentarisches Kammerspiel über seinen alkoholkranken Lieblingsbruder, über sich und über ihr Verhältnis zum Vater. Der eine verteidigt ihn trotz Scham und Schmerz, der andere verachtet und hasst ihn. Tief dringt Niklas in Normans Seelenleben und Erinnerungen ein, martert ihn mit Briefen der Familie und Dokumenten, die er ein Leben lang gesammelt hat. Unnachgiebig zerlegt er Normans widersprüchliche Wahrheiten und verzweifelte Abwehrkämpfe um sein Bild des Vaters. Ein bislang einzigartiger Versuch, den Massenmord an den Juden als familiäres Erbe zu verarbeiten.

Eine Veranstaltung des  Peter Panter Buchladens in Kooperation mit der Gemeinschaftsschule Meldorf.

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8.5. 20 Uhr Hauke Burmann, Traumausstatter, Süderstr. 9, Meldorf

Burmann - Hauke Web

Burmann – Hauke Web

Vor der Küste Dithmarschens finden die Arbeiter einer Ölbohrinsel eine teilweise skelettierte weibliche Leiche. Eine erste Spur führt Hauptkommissar Christian Ehlers von der Kripo Heide zu den Mitgliedern einer Umweltschutzgruppe. Dass ihn seine Ermittlungen mehrmals in Lebensgefahr bringen – und er am Ende gleich vier Morde aufklären wird –, kann er da noch nicht ahnen.

Der schleswig-holsteinische Autor Hauke Burmann liefert mit »Tief in der Nordsee« einen spannenden, unterhaltsamen Krimi, der sich mit einer radikalen Strömung der Umweltschutz-bewegung befasst. Der Roman hebt sich durch seine außergewöhnlichen Schauplätze hervor, deren besonderer Reiz in ihrer Unzugänglichkeit liegt. Eine geheimnisvolle Aura umgibt beispielsweise die Ölbohrinsel im Wattenmeer und auch die Vogelschutzinsel Trischen. Beide beschreibt Burmann äußerst detailliert und kenntnisreich. Auch gelingt es dem Autor, vielschichtige und markante Charaktere zu entwerfen und einen Helden zu kreieren, der sich mutig und voller Tatendrang in die gefährlichen Ermittlungen stürzt. Der Leser folgt ihm voller Empathie durch den Fall. Die Handlungsstränge sind kunstvoll verwoben und spannend bis zuletzt, wobei originelle Szenen-wechsel für Abwechslung sorgen. Viele interessante, gut recherchierte Hintergrundinformationen rund um die Themen Ölförderung im Wattenmeer und radikaler Umweltschutz sowie die sehr atmosphärisch beschriebenen Schauplätze in Dithmarschen und Nordfriesland machen den Roman zu einem absoluten Lesevergnügen.

Hauke Burmann ist 1976 geboren, studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Hamburg. Schon in der Jugend entdeckte er seine Vorliebe fürs Schreiben und für den Journalismus. Er arbeitet als Chefredakteur in einer Agentur und verantwortet verschiedene Kunden- und Mitarbeitermedien.

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2.5.2015 18 Uhr Niklaus Schmid , Am Yachthafen, Speicherkoog

Niklas Schmidt Foto: privat

Niklaus Schmidt Foto: privat

Wenn der Duisburger Reise- und Kriminalschriftsteller Niklaus Schmid seine Wahlheimat Formentera verlässt, dann hat er immer einige Geschichten in seinem Gepäck. Mal sind es Reiseberichte über die Balearen, dann wieder Kriminalromane mit dem Privatdetektiv Elmar Mogge, über den ein Kritiker schrieb, er sei ein „Typ aus Duisburg, der mindestens so typisch ist wie Schimanski“.
Anlass seines diesjährigen Besuchs in Deutschland ist die Teilnahme an der Criminale, die in diesem Jahr in Büsum stattfindet. Außerdem oder gar vor allem wird Niklaus Schmid im Speicherkoog zwei spannende Kurzgeschichten lesen.
Hört sich ja spannend an, wird manch einer denken und sich fragen: Aber wie zum Teufel kommt jemand aus dem Ruhrpott dazu, sich auf einer Insel im Süden niederzulassen, dort zu schreiben und uns hier im Norden was vom Morden zu erzählen?
Auf solche und andere Fragen freut sich der Autor – und natürlich auf die (bei gutem Wetter) Open-Air-Veranstaltung im Speicherkoog.

Die Lesung ist eine gemeinsame Veranstaltung mit Siegfried Frings.

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Ein Leben am Last-Minute-Schalter oder: Es gibt nichts, was es nicht gibt!

Komeyli_Baby_05.inddFreitag, 27. März 2015 um 20.00 Uhr im Traumausstatter, Süderstraße 9, Meldorf (Anfahrt hier klicken)
Eintritt: € 8,–, ermäßigt 4,–, im Vorverkauf: € 7,–, ermäßigt 3,50.

Wenn Deutschlands schrägste und zugleich erfolgreichste Reiseverkehrskauffrau aus dem Nähkästchen plaudert, traut man den eigenen Ohren nicht. 25 Jahre Tätigkeit am Last-Minute-Schalter am Hamburger Flughafen und im Reisebüro auf der Reeperbahn bieten Stoff für Tragödien und Romanzen, für Rührendes ebenso wie Schockierendes.
In ihrem Buch „Sie haben Ihr Baby am Airport vergessen“ gibt Maryam Komeyli ihre verrücktesten, lustigsten und spannendsten Erlebnisse zum Besten.
So unglaublich ihre Geschichten klingen, für Komeylis Erfahrungen mit Reisenden gilt: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Würde wirklich jemand sein Baby am Last-Minute-Schalter vergessen und ganz entspannt in den Flieger steigen? Maryam Komeyli hat bereits Ehen gestiftet genauso wie sie Zeugin ihres Scheiterns wurde. Sie war mit einem waschechten Scheich unterwegs und hat einen nicht ganz so echten Elvis getroffen, die absurdesten Beschwerden erhalten und die außergewöhnlichsten Kundenwünsche verwirklicht.
Sie haben Ihr Baby am Airport vergessen ist nicht nur für Reisefans eine kurzweilige Unterhaltung, bei der garantiert kein Auge trocken bleibt.

Die Autoren:
Maryam Komeyli, 1962 in Teheran geboren und mit sieben Jahren nach Deutschland gekommen, sitzt seit 25 Jahren an einem Last-Minute-Schalter am Hamburger Flughafen. Niemand verkauft so erfolgreich Urlaubsreisen wie sie.
Andreas Heineke, geboren 1967, arbeitet seit über 20 Jahren als Moderator, Autor und Journalist für ZDF, Sat.1, VIVA, MTV und NDR. Er ist reisebegeistert, liebt schräge Geschichten, atmet auf Flughäfen tief durch und braucht das Schreiben wie andere den Reisepass. 2013 erschien sein Reiseroman „Der Sound der Provence“.
Christian Löwendorf, Jahrgang 1970, Journalist, Autor und Executive Producer großer Fernsehshows, lernte Maryam Komeyli vor über 20 Jahren während seines Volontariats kennen. Fasziniert von dem, was er Unglaubliches bei ihr am Schalter erlebte, entstand schon früh der Plan, diesen ganz normalen Wahnsinn eines Tages zu Papier zu bringen.

Maryam Komeyli/ Andreas Heineke/ Christian Löwendorf, Sie haben Ihr Baby am Airport vergessen. Mein verrücktes Leben am Last-Minute-Schalter
224 Seiten, Taschenbuch, Format 12,5 x 19 cm, € 9,95 (D) / € 10,30 (A)
ISBN 978-3-8419-0324-2

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Frank Schulz liest: „Onno Viets und das Schiff der baumelnden Seelen“

Frank Schulz

Frank Schulz

Freitag, den 27. Februar 2015 um 20°° Uhr, im Traumausstatter, Süderstr. 9, Meldorf
Eintritt: € 8,–, ermäßigt 4,–, im Vorverkauf: € 7,–, ermäßigt 3,50.

Im Fernsehbeitrag des Schleswig-Holstein Magazins zu seiner Lesung aus „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ in Meldorf sagte Frank Schulz: „Da halte ich gerne die Treue und freue mich jedes Mal, dort raus zu fahren.“ Dieses Versprechen macht er jetzt wahr – mit seinem zweiten Onno-Viets-Krimi.

Onno Viets sticht in See! Frank Schulz schickt seinen eigenwilligen Privatdetektiv auf Kreuzfahrt. Aberwitzig und überbordend, sprachgewaltig und – ja – ergreifend. Als Onno – Mitte 50, Hartz-IV-Empfänger, überzeugter Nichtschwitzer und ungeschlagen an der Pingpong-Platte – zumindest in Hamburg-Eppendorf – sich im Jahr 2012 zum ersten Mal zwischen zwei Buchdeckeln ausbreitete, um es gleich mit dem »Irren vom Kiez« aufzunehmen (zumindest privatdetektivisch), prophezeite Harry Rowohlt der deutschen Gegenwartsliteratur, dass sie sich spätestens jetzt »endgültig warm anziehen« könne.

Auch andere Kollegen (Wolfgang Herrndorf: „Spitzenbuch!“) und die Presse (Volker Weidermann in der FAS: „Den lustigsten Weltverweigerer hat natürlich Frank Schulz erfunden… Die Welt ist danach nicht mehr die gleiche“) verfielen dem ganz speziellen viets’schen Charisma. Nun hat Frank Schulz einem der wohl außergewöhnlichsten Privatdetektive der Literaturgeschichte einen neuen Fall auf den noppenbesockten Leib geschrieben.

Noch immer leidet Onno unter einer posttraumatischen Belastungsstörung, ausgelöst durch die Turbulenzen seiner ersten Ermittlungen. Da trifft es sich gut, dass der exzentrische Künstler Donald Jochimsen – Vetter von Onnos bestem Freund – nach Begleitung für eine Mittelmeerkreuzfahrt sucht. Er hat sein alterndes Herz an eine junge Animateurin verloren, die auf dem Schiff arbeitet, leidet aber zugleich unter einer stark ausgeprägten „Viktimophobie“. Kein Wunder, dass er sich nach Beistand sehnt. Was die beiden auf dem Schiff erleben, schwankt zwischen der ersehnten Entspannung (Onno) und paranoid-misanthropischen Schüben (Donald), bis etwas Erschütterndes geschieht, das der turbulenten Reise ein abruptes Ende – und ganz andere Dinge in Gang setzt. Frank Schulz schreibt wie kein Zweiter. Seine Sprache strotzt vor Ideen, Witz und Eleganz. Ein fulminanter zweiter Onno Viets, ein großer Roman.

Frank Schulz, ist 1957 in Hagen bei Stade geboren, er lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner „Hagener Trilogie“ (Kolks blonde Bräute, 1991, Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien, 2001, Das Ouzo-Orakel, 2006) wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hamburger Hubert-Fichte-Preis 2004, dem Hamburger Irmgard-Heilmann-Preis 2006 und dem Kranichsteiner Literaturpreis des Deutschen Literaturfonds 2012. Am 31. Januar 2015 erhält er den „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“, die Laudatio hält Sven Regener.

Zur Begründung schreibt die Jury:

„Der Preis ehrt einen der großen humoristischen Erzähler unserer Zeit. Seine monumentalen Romane schildern detailversessen und mit höchster Präzision den ganz normalen Irrsinn des heutigen Lebens. Liebevoll zeichnet er die Innenwelt und Kommunikation seiner schrägen Figuren, eingebettet in hinreißende Situations-, Milieu- und Landschaftsbeschreibungen. Ob Scherz, Satire, Ironie, Groteske oder Nonsens – Schulz spielt meisterhaft auf der Klaviatur des Komischen, um menschliche Abgründe von Lust, Sucht und Versagen auszubreiten, Überlebens- und Palaverstrategien vorzuführen oder den allgegenwärtigen medialen Trash zu entsorgen. Virtuos und hochkomisch komponiert er eine Symphonie der Stimmen, der Dia- und Soziolekte, Redemarotten und Lieblingswörter.”

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