„Totes Holz guckt selten froh“

Der Holzbildhauer Hermann Knepper kommt auf Einladung des Peter Panter Buchladens nach Meldorf. Er wird seine Skulpturen in der Zeit vom 14. bis zum 17.September 2016 im Innenhof des Buchladens ausstellen, dort arbeiten und auch gerne im Gespräch sein.

Hermann Knepper

Hermann Knepper

Hermann Knepper bringt eine große Anzahl von Objekten mit, die alle aus Eichenholz und Metall gefertigt sind.
Den Werkstoff Eiche lernte er beim Fachwerkhausbau kennen. Für seine figürlichen Objekte verwendet Hermann Knepper Balken und Pfosten von unterschiedlichem Alter und Herkunft. Der Querschnitt des Materials bestimmt jeweils die äußere Form. Die großen Objekte, die zwischen 1,5 und 2,5 Meter lang und hoch sind, nennt er „Zischinger“, die kleinen, etwa einen halben Meter großen, „Voll-Pfosten“.
„Zischinger“ sind gehörnte Gesellen. Unten mit einer massiven Metallspitze versehen, stecken sie fest im Boden. Sie trotzen Wind und Wetter und verändern mit der Zeit ihr Aussehen, so wie wir Menschen. Sie altern.
Das chemisch unbehandelte Eichenholz entwickelt besonders dann eine über die Jahreszeiten wechselnde Patina, wenn es draußen steht und der Witterung ausgesetzt ist.
Die kleinen Objekte, die „Voll-Pfosten“, sind manchmal aus jahrhundertealten Fachwerkbalken und tragen das Alter in sich. Die Holzoberflächen sind „schrundig“, rissig und bilden einen starken Kontrast zu den bearbeiteten Flächen, in denen intaktes, festes Holz sichtbar wird.
Letztendlich schauen alle Skulpturen unfroh drein, denn „Totes Holz guckt selten froh“ (Hermann Knepper).
Wer die „Zischinger“ oder „Voll-Pfosten“ kennenlernen will, kommt einfach gucken!
Wer es nicht mehr abwarten kann, guckt schon mal vor : www.zischinger.de

Zur Person:
Hermann Josef Knepper ist 1957 in Waltrop am Dortmund-Ems-Kanal geboren.
Das, was er bisher im Leben gemacht hat, war meistens etwas mit den Händen.
Er verbrachte im Juli ein paar Wochen in Dithmarschen, um sich auf seine Ausstellung vorzubereiten. Er kommt zu einer überraschenden Beobachtung.
„Dat, wat(t) bei Euch in Dithmarschen der Deich, is bei uns im Pott der Kanaldamm. Ob Ihr es glaubt oder nicht, sie sehen sich sogar ähnlich und haben eines gemeinsam.
Selten gibt’s Strand. Is aber auch schön.“

Ausstellung, Werkstatt und Gespräche finden statt:

täglich von Mittwoch, den 14.9., bis einschließlich Sonnabend, den 17.9.2016
von jeweils 10 – 18.30 Uhr
Ort und Veranstalter: Peter Panter Buchladen, Zingelstr. 12,25704 Meldorf
Eintritt: frei