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Wenn einer nichts gelernt hat -: dann organisiert er.
Wenn einer aber gar nichts gelernt und nichts zu tun hat -: dann macht er Propaganda.
(Kurt Tucholsky 1931)
Man sollte gar nicht glauben, wie gut man auch ohne die Erfindungen des Jahres 2500 auskommen kann.
(Kurt Tucholsky 1932)
Das Christentum ist eine gewaltige Macht:
Dass zum Beispiel protestantische Missionare aus Asien unbekehrt wieder nach Hause kommen-: das ist eine große Leistung.
(Kurt Tucholsky 1932)
Ist es ein Zufall, dass die Vertreter der wildesten Gewaltlehren, Nietzsche, Barrès, Sorel, keine zwanzig Kniebeugen machen konnten? Es dürfte kein Zufall sein.
(Kurt Tucholsky 1931)
Wollen wir nicht endlich Weltbürger werden?
Wir haben doch nur einen Feind auf Erden:
den deutschen Schlemihl!
(Kurt Tucholsky 1919)
Nur der Geist kann die Streitaxt begraben!
Aber freilich: man muss einen haben.
(Kurt Tucholsky 1919)
Wir haben in Deutschland keine Revolution gehabt - aber wir haben eine Gegenrevolution.
(Kurt Tucholsky 1919)
Der deutsche Bürger lässt sich ruhig treten,
er macht Geschäfte und schluckt biedres Bier.
(Kurt Tucholsky 1919)
"Erfolg? Sie wollen wissen, wie ich Erfolg gehabt habe, junger Mann? Junger, junger Brausekopf! Nun ich habe mich gebeugt."
(Kurt Tucholsky 1919)
Im Zeitungsviertel die Redaktion ist aufgeregt seit dem Morgen schon. Gesinnung? Gesinnung? Alles gestorben. Das Blatt wurde gestern Nachmittag erworben von einem Industriesyndikat, das furchtbar viele Millionen hat. Bis heute: gemäßigt reaktionär. Von heute an: national - aber sehr !
Lehre? - Nie wieder Krieg. Mittel? - Den Heeresdienst auch dann zu verweigern, wenn ihn ein Gesetz vorschreibt. Beginn des Kampfes gegen den Kampf? - Heute.
(Kurt Tucholsky 1920)
Gebt den Leuten mehr Schlaf -
und sie werden wacher sein,
wenn sie wach sind.
(Kurt Tucholsky 1930)
Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen
Ihr sollt auf euern Direktor vertrauen.
Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse verlassen.
Ihr sollt alles weitere dem Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein,
wir wollen freie Wirtschaftler sein!
Fort die Gruppen - sei unser Panier!
Na, Ihr nicht. Aber wir. (Kurt Tucholsky 1930)
Zehntausend polnische Schnitter,
die kommen nach Deutschland hinein;
es wollen die pommerschen Ritter
billig bedienet sein. (Kurt Tucholsky 1930)
Wenn man nach fünftägiger Bekanntschaft zu einem Menschen sagt: "Sie haben etwa den und den Charakter - also werden Sie wohl das Schicksal haben: das glaubt er nicht. Wenn man ihm aber dasselbe aus der Hand weissagt: das glaubt er.
(Kurt Tucholsky 1930)
Eine der schauerlichsten Folgen
der Arbeitslosigkeit ist wohl die,
dass Arbeit als Gnade vergeben wird.
Es ist wie im Kriege:
wer die Butter hat wird frech.
(Kurt Tucholsky 1930)
Ihr dichtet so schöne Bilanzen
... was braucht Ihr noch Dichter - !
(Kurt Tucholsky 1930)
Alles ist richtig, auch das Gegenteil.
Nur "Zwar ... aber" - das ist nie richtig.
(Kurt Tucholsky Kurt Tucholsky 1930)
„Aleksandra“ ist ein fulminanter Jahrhundertroman über ukrainisch-russisch-deutsch-niederländische Geschichte:Auf Geheiß ihrer 94-jährigen Großmutter Aleksandra reist die Erzählerin Lisa nach Luhansk, um das Grab ihres Onkels Kolja zu suchen, der seit 2015 verschwunden ist. Das verfluchte Geburtsland ihrer Oma sei gefährlich und kein Ort für Stippvisiten, warnt der Soldat am Checkpoint. Lisa gelingt dennoch der Grenzübertritt durchs Kornfeld und sie landet plötzlich in der Vergangenheit: im magischen Palast des Donkosaken. In seinen unzähligen Räumen entfaltet sich ein packendes Jahrhundertpanorama, das nicht nur die Geschichte ihrer Familie lebendig werden lässt, sondern die Historie dieses ganzen Landes, einer Region, die nie zur Ruhe kommt.