Mittwoch, 24. April 2024, 20 Uhr, Lars Mytting liest aus „Astrids Vermächtnis“

Frya truckstop
Foto Copyright:
Lars Mytting

Moderation, Übersetzung und Lesung des deutschen Textes: Hinrich Schmidt-Henkel

Das norwegische Dorf Butangen im Jahr 1936. Astrid Hekne, eine Nachkommin der Hekne-Schwestern, spürt ihrer Vergangenheit nach. Immer wieder ist die Rede von einem Wandteppich, an dem Halfrid und Gunhild vor vierhundert Jahren bis zu ihrem Tod gearbeitet haben sollen. In ihn hineingewoben seien Prophezeiungen, die das Schicksal des alten Pfarrers der Gemeinde und den Weltuntergang betreffen. Den Tod fürchtet der Pfarrer, denn er hat Schuld auf sich geladen, als er 1880 zuließ, dass die beiden Glocken, die den Schwestern zu Ehren gegossen worden waren, voneinander getrennt wurden. Dabei sollten sie auf Gedeih und Verderb zusammenbleiben, so wie die beiden Schwestern, die Zwillinge waren. Anderenfalls drohe Unglück. Astrids Großmutter hatte ihn gewarnt. Nun hängt eine Glocke in Butangen, die andere in Dresden.

Der Zweite Weltkrieg bricht aus, die Deutschen besetzen Norwegen, und das Pfarrhaus wird zu einem Hauptquartier der Wehrmacht. Astrid, die den Kampfgeist ihrer Großmutter geerbt hat, engagiert sich im Widerstand. Anders als ihr Bruder Tarald, der mit den Nationalsozialisten sympathisiert. Sein Verrat führt dazu, dass die beiden Glocken wieder zusammenkommen, und der Pfarrer von der Last seiner Schuld befreit wird.

Lars Mytting erzählt von einem norwegischen Tal und einer Familie, die geprägt ist von widerständigen Frauen und von Männern mit Pioniergeist. Sie lassen überkommene Mythen und Aberglauben hinter sich, trotzen Not und Krieg und machen sich auf den Weg in eine neue Zeit.

»Ein unerschöpflicher Quell. Lange habe ich kein Buch so intensiv gesehen – wie einen Film.« (Nettavisen)

Lars Mytting, geboren 1969, stammt aus Fåvang im norwegischen Gudbrandsdalen und schrieb seine ersten Texte mit Magnetbuchstaben an eine Kühlschranktür. Im Insel Verlag erschienen außerdem der Bestseller „Der Mann und das Holz. Vom Fällen, Hacken und Feuermachen“, der Roman „Die Birken wissen’s noch“ sowie die zwei Romane „Die Glocke im See“ und „Ein Rätsel auf blauschwarzem Grund“, die zusammen mit „Astrids Vermächtnis“ eine Trilogie bilden.

Hinrich Schmidt-Henkel übersetzt Belletristik, Theaterstücke und Lyrik aus dem Norwegischen, Französischen und Italienischen. Zu den von ihm übersetzten Autoren gehören Jon Fosse, Kjell Askildsen, Jean Echenoz, Édouard Louis und Louis-Ferdinand Céline.

Mit freundlicher Unterstützung von NORLA

 

 

 

Ort: Ditmarsia,. Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: € 16,– / ermäßigt € 9,– , im Vorverkauf € 15,– bzw. € 8,–

Vorverkauf ab sofort im Peter Panter Buchladen

Donnerstag, 14. März 2024, 19.30 Uhr, Britta Bendixen liest aus: „List und Lüge“

Eine Männer-WG, ein Maler & ein mörderisches Geheimnis

Der arbeitslose Handwerker Tom Jakobs wird tot am Rande der A7 entdeckt. Zunächst scheint es sich um einen Suizid zu handeln, doch bald steht fest: Jemand hat nachgeholfen. Die Flensburger Kommissare Andresen und Weichert ermitteln.

Jakobs lebte mit drei anderen alleinstehenden Männern in einer WG. Hatte einer der Mitbewohner mit dem Opfer eine Rechnung offen? Oder besaß Jakobs‘ Bruder, ein erfolgreicher Flensburger Künstler, ein Motiv für den Mord? Dessen überhebliche Art ist Andresen jedenfalls ein Dorn im Auge. Obwohl die Brüder angeblich seit Jahren keinen Kontakt hatten, ahnt Andresen, dass Max Jacoby ihm etwas Wesentliches verschweigt.

Der Fall rückt jedoch in den Hintergrund, als den Kommissar eine schlimme private Krise ereilt. Und dann überschlagen sich die Ereignisse…

Britta Bendixen wuchs in Fensburg auf und machte dort eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten.
Ihr erster Regionalkrimi „Höllisch heiß“ wurde 2014 vom Boyens Buchverlag veröffentlich. 2017 folgte „Der Kuss des Panthers“. 2020 der erste Krimi mit den Kommissaren Andresen und Weichert „Der Tote im Camper“. Britta Bendixen lebt mit ihrer Familie und drei Katzen in Handewitt bei Flensburg.

Karten sind im Vorverkauf in der VHS Meldorf-Geschäftsstelle und im Peter Panter Buchladen erhältlich.
Vorverkauf: 14,00 €, Abendkasse: 15,00 €

Ort: Ditmarsia, Süderstr. 16, Meldorf

Veranstalter: Volkshochschule Meldorf und Peter Panter Buchladen

Donnerstag, 7. März 2024, 20 Uhr, Ulrike Sterblich liest aus „Drifter“

Zwei Freunde und eine Unbekannte im goldenen Kleid, die über die grandiose Fähigkeit verfügt, die Dinge so durcheinanderzubringen, dass Neues erkennbar wird. „Es geht um Verzauberung der Welt im besten Sinne. Ein äußerst witziges, geistreiches, überraschendes Buch und eine schöne Geschichte.“ rbb Kulturradio
Wenzel und Killer sind Freunde seit Ewigkeiten und stehen mitten im Leben, Killer als PR-Chef einer großen Firma, Wenzel betreut die Social-Media-Kanäle eines TV-Senders. Doch alles ändert sich, als Vica in ihr Leben tritt: eine Frau in goldenem Kleid, meist begleitet von zwei treuen Adjutanten und einem riesigen Zottelhund. Mit jeder Begegnung ploppen neue Fragen auf: Woher weiß sie so viel über Wenzel und Killer? Wieso besitzt sie ein Exemplar des neuen Buchs von Drifter, einer ominösen Schriftstellerfigur, obwohl es überhaupt noch nicht auf dem Markt ist? Und wo hat ihr Hund das Tanzen gelernt? Als Vica schließlich auch noch den Wohnblock ihrer Kindheit in Beschlag nimmt, gerät die Welt der beiden Freunde ins Wanken. Virtuos, ja geradezu fantastisch erzählt Ulrike Sterblich von zwei Freunden, deren Wirklichkeit sich zunehmend verschiebt.

„Das ist ein Erweckungsbuch. Man schreibt sich Sätze heraus, um sie auswendig zu lernen und dann ständig vor sich hin zu murmeln. Das reinste Vergnügen!“ (Karen Duve)

Ulrike Sterblich, Politologin und Autorin aus Berlin, lebt weiterhin in ihrer Heimatstadt, wo sie auch als Gastgeberin der Talk- und Lesebühne „Berlin Bunny Lectures“ bekannt wurde. 2012 erschien ihr erfolgreiches Mauerstadt-Memoir „Die halbe Stadt, die es nicht mehr gibt“, über das Wolfgang Herrndorf urteilte: „Zarter, liebevoller, staunender wurde selten eine Jugend, eine Stadt und beider Verschwinden beschrieben.“ 2021 veröffentlichte Ulrike Sterblich ihr vielbeachtetes Debüt „The German Girl“. „Von Okapi, Scharnierschildkröte und Schnilch“ (mit Heiko Werning) wurde 2022 als Wissensbuch des Jahres in der Kategorie Unterhaltung ausgezeichnet. Ihr neuer Roman „Drifter“ stand auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis 2023.

 

Ort: Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–
Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Copyright Foto: Dorothea Tuch

Freitag, 1. Dezember 2023, 20 Uhr, Heiner Egge liest aus „Eine gute Schwimmerin“

Das Meer, die Wüste und der Himmel spielen Hauptrollen in diesem Roman. Die Protagonistinnen sind zwei Frauen. Marie entzieht sich allem, dem Nachhausekommen, dem Leben, das auf sie warten könnte. Evelin ist immer in Maries Nähe, wenn es darauf ankommt. Und es kommt in diesem Roman darauf an, denn er beginnt mit Maries Überbordgehen, mit einer Szene, die an die Kadettin erinnern möchte, die vor 15 Jahren von Bord der »Gorch Fock« fiel. Marie überlebt, sie ist eine gute Schwimmerin. Und sie verlässt Norddeutschland. Überbordgeherin, gute Schwimmerin, bleibt sie in Kontakt mit Evelin, der Fliegerin. Das Wasser und der Himmel, das Meer und die Wüste, die beiden Frauen. Sie alle sind Hauptfiguren dieses großen Romans von Heiner Egge, der zwischen Meer und Wüste spielt. »Dieser Romanstoff begleitet mich seit über zehn Jahren, seit dem Vorfall auf der ‚Gorch Fock‘. Ich habe alles neu erfunden, es der Wirklichkeit entzogen, vieles gewagt und nun endlich das letzte Wort geschrieben.«

Heiner Egges Werk ist stark von seiner Heimat geprägt und beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit literarischen Künstlerbiographien, etwa zu Carsten Niebuhr und Klaus Groth, in denen er kunstvoll Zeiten, Orte und Schicksale verflicht. Er veröffentlichte Erzählungen, Dramentexte und Romane, zuletzt »Winterreise in den Süden« und »Keitum ich muss dich lassen«, und war von 1975 bis 1988 Herausgeber der Literaturzeitschrift »Das Nachtcafé – Zeitschrift für Literatur, Kunst & Kritik«.

Traumausstatter, Süderstr. 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Freitag, 3. November 2023, 20 Uhr, Moritz Kirsch liest Sarah Kirsch

Sarah Kirsch

Sarah Kirsch

Sarah Kirsch zählt zu den bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen der Generation, die um 1960 zu schreiben begann. Früh wurde ihre Stimme als einzigartig gerühmt, weil sie in ihren Gedichten und Prosatexten den Alltagsdingen und Naturbeobachtungen eine Poesie abgewinnt, die das Wunderbare, Schöne, Ewige sichtbar macht und verzaubert. Sarah Kirsch gewann, spätestens seit ihrer Übersiedlung aus der DDR in die Bundesrepublik, höchste Wertschätzung nicht nur bei den Kritikern, sondern auch bei den Lesern. Ihre Gedichtbände erreichten Auflagenzahlen, wie sie in diesem Genre nicht eben üblich sind.

Ihr Tagebuch aus der Wendezeit ist unter dem Titel „Ich will nicht mehr höflich sein“ 2022 in der Edition Eichthal, das Tagebuch 1990 „Der Sommer fängt doch so an!“ im Steidl Verlag 2023 erschienen.

Zu Hause oder auf Reisen, Sarah Kirsch schrieb Tagebuch. Früh morgens, zwischen fünf und sechs, kocht sie sich »Koffie« und füllt ihre Kladden, berichtet Persönliches und Politisches, Triviales und Tragisches. Das Radio bringt die Nachrichten ins schleswig-holsteinische Idyll am Eiderdeich – in dem Kirsch seit 1983 mit Sohn, Partner, Hund, Katzen, Esel und einigen Schafen lebt – und veranlasst die Dichterin zu schonungslosen und besorgten Kommentaren.
Sie hält fest, was in der Welt und in der Natur vor ihrem Fenster los ist: Frost im Frühling, grasende Ringeltauben, eilig fahrende Wolken bei Windstärke 6, Ausschreitungen in Rumänien, die Unabhängigkeitsbestrebungen Litauens, die Regierungsbildung in der DDR, das Fährunglück zwischen Dänemark und Norwegen. Misteldrosseln und Militärkolonnen – auch hier gilt, was Iris Radisch über das Wendetagebuch schrieb: »steht das große Welttheater gleichrangig neben dem kleinen Provinztheater in Tielenhemme«

Sarah Kirsch wurde 1935 in Limlingerode im Norden Thüringens als Ingrid Bernstein geboren und wuchs in Halberstadt auf. Nach Abschluss ihres Biologiestudiums in Halle studierte sie Literatur in Leipzig.
Ihre ersten Gedichte veröffentlichte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Lyriker Rainer Kirsch, mit dem sie von 1960 bis 1968 verheiratet war. Nach der Scheidung zog Kirsch nach Ost-Berlin, 1969 kam ihr Sohn Moritz zur Welt.
Wegen ihres Protestes gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns wurde sie 1976 aus der SED und dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen und von der Staatssicherheit observiert. Ein Jahr danach folgte ihre Ausbürgerung, sie zog mit ihrem Sohn Moritz nach West-Berlin, wo sie als Journalistin, Hörfunkmitarbeiterin und Übersetzerin arbeitete. Später lebte sie als freie Schriftstellerin und Malerin in Schleswig-Holstein bis zu ihrem Tod im Jahr 2013.

Moritz Kirsch, 1969 in Ostberlin geboren, mit der Mutter 1977 übergesiedelt nach Westberlin und 1983 nach Tielenhemme, hat nach dem Magisterstudium der Nordistik, Friesistik und Neueren Deutschen Literaturwissenschaft an der Universität Kiel als Übersetzer , Herausgeber und freiberuflicher Lektor gearbeitet und lebt seit 2007 wieder in Tielenhemme.

Ort: Traumaustatter, Süderstr. 9, Meldorf
Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–
Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen
Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Dienstag, 10. Oktober 2023, 20 Uhr, Judith Hermann liest aus „Wir hätten uns alles gesagt“

»Judith Hermanns Bücher sind unbeirrbare Erkundungen der menschlichen Verhältnisse.« Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung

Eine Kindheit in unkonventionellen Verhältnissen, das geteilte Berlin, Familienbande und Wahlverwandtschaften, lange, glückliche Sommer am Meer. „Wir hätten uns alles gesagt“ basiert im Kern auf Judith Hermanns Poetikvorlesungen an der Goethe-Universität in Frankfurt. Ausgehend von einer Begegnung mit ihrem Psychoanalytiker in einer Berliner Kneipe schreibt sie mit klarer poetischer Stimme über ihre Kindheit, Freundschaften, komplizierte Familienverhältnisse und zu guter Letzt auch über ihr Schreiben, das mit all dem verbunden ist.

Wie in ihren Romanen und Erzählungen fängt Judith Hermann ein ganzes Lebensgefühl ein: Mit klarer poetischer Stimme erzählt sie von der empfindsamen Mitte des Lebens, von Freundschaft, Aufbruch und Freiheit.

Kirsten Hansen spricht mit der vielfach ausgezeichneten Autorin über den neuen Band „Wir hätten uns alles gesagt“: über das, was Schreiben und Leben zusammenhält und miteinander verbindet. Wahrheit, Erfindung und Geheimnis – Wo beginnt eine Geschichte und wo hört sie auf?

Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt »Sommerhaus, später« (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband »Nichts als Gespenster«. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2009 erschien »Alice«, fünf Erzählungen, die international gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman, »Aller Liebe Anfang«. 2016 folgten die Erzählungen »Lettipark«, die mit dem dänischen Blixen-Preis für Kurzgeschichten ausgezeichnet wurden. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Im Frühjahr 2021 erschien der Roman »Daheim«, der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert wurde, und für den Judith Hermann mit dem Bremer Literaturpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Zuletzt wurde Judith Hermann für „Wir hätten uns alles gesagt“ mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2023 ausgezeichnet. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.

Ort: Ditmarsia, Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: 13,00, ermäßigt 8,00, im Vorverkauf 12,00, ermäßigt 7,00.

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Freitag, 15. September 2023, 20 Uhr, Claude Piel liest aus: „Kampf ums Wasser“

Aktuell nach dem heißen Dürresommer 2022 hat die internationale Journalistin und Moderatorin Claude Piel ihr neues Sachbuch mit dem Titel „Kampf ums Wasser“ im Verlag der UNO-Denkfabrik Diplomatic Council herausgebracht. Der Untertitel „Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts“ verdeutlicht die Dramatik, die aus dem Mangel an sauberem Wasser in Zukunft entstehen wird. Immerhin ist Wasser die Grundlage allen Lebens.

Die Autorin Claude Piel erläutert: „Zwar sind gut 70 Prozent unseres blauen Planeten von Wasser bedeckt. Aber lediglich bei drei Prozent davon handelt es sich um trinkbares Süßwasser, von dem wiederum nur ein Drittel für den Menschen nutzbar ist.“ Nach ihren Recherchen hat sich der weltweite Wasserverbrauch seit den 1960er-Jahren verdoppelt, doch die Ressourcen seien nicht mitgewachsen. Rund zwei Milliarden Menschen auf der Welt hätten heute schon keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Claude Piel warnt: „Die durch den Klimawandel hervorgerufene Erderwärmung und das gleichzeitige Wachstum der Weltbevölkerung werden zu einer dramatischen Zuspitzung der Lage führen. Wasser wird in Zukunft eine immer knappere Ressource.“ Die Journalistin und Moderatorin sagt: „Einem Viertel der Weltbevölkerung droht akuter Wassermangel. Und da ohne Wasser auch keine Landwirtschaft existieren kann, stehen Hungersnöte bevor.“ Sie verweist darauf, dass Experten schon länger vor „Wasserstress“ als Ursache von Hunger, Konflikten und Migration warnen.

In dem Buch räumt die Autorin mit dem Vorurteil auf, dass vor allem Nordafrika und der Nahe Osten vom „Wasserstress“ betroffen seien. „Auch in Europa ist der Wasserstress längst spürbar“, sagt Claude Piel nicht nur mit Verweis auf den trockenen Sommer 2022. In ihrem Buch „Kampf ums Wasser“ analysiert die Autorin kenntnisreich, was auf uns zukommt, wenn es uns nicht gelingt, das „Wasserproblem“ zu lösen. Das Werk ist nicht nur umfassend, sondern auch spannend geschrieben. Obgleich ein Sachbuch, gibt Claude Piel dem Thema eine fiktive Rahmenhandlung: die Rede eines Botschafters vor den Vereinten Nationen zum Thema Wasser. Das ist kein Zufall: Die Autorin ist schon seit vielen Jahren als Konsulin im Diplomatic Council engagiert und steht damit den Vereinten Nationen nahe. So nimmt sie in ihrem Werk immer wieder Bezug zum sechsten der insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen der UNO, das eine sichere Versorgung mit sauberem Wasser für alle Menschen rund um den Globus fordert.

Über die Autorin: Claude Piel hat Politik-, Publizistik und Rechtswissenschaften an der Gutenberg-Universität in Mainz in Deutschland studiert, nachdem sie einen LL.B. und einen M.A. in Information und Entwicklung an der Panthéon-Assas-Universität Paris in Frankreich absolviert hatte. Sie ist heute eine international anerkannte Autorin, Moderatorin und Fernsehproduzentin. Claude Piel zeichnet sich durch eine weltumfassende Denkweise aus, die von Respekt, Neugierde, Frieden und Wohlstand durchdrungen ist. Sie ist sich der Vielfalt der Kulturen und Märkte auf globaler sowie auf lokaler Ebene bewusst und steht ihnen offen gegenüber. In dem globalen Think Tank Diplomatic Council arbeitet sie als Konsulin am Frieden, um damit den übergeordneten Zielen der Vereinten Nationen zu dienen.

Ort: Traumausstatter, Süderstr. 9, 25704 Meldorf

Eintritt: 5,00, ermäßigt 3,00.

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Mittwoch, 13. September 2023, 19 Uhr, Florian Knöppler liest aus: „Südfall“

Begegnungen können alles verändern

Dave überlebt den Abschuss seines Fliegers über dem nordfriesischen Wattenmeer und entgeht nur knapp dem Ertrinken. Der britische Soldat könnte das Kriegsende in einem Versteck abwarten, doch er wagt die Flucht von Husum die Küste entlang nach Dänemark. Dabei trifft er auf die unterschiedlichsten Menschen. Da ist der junge, sensible Paul, der von sich selbst Härte verlangt, seine Tante Anna, die sich entschließt, Dave zu helfen, und Cecilie, ein schillerndes und doch verschlossenes Mädchen. Auf einem Boot an der dänischen Grenze entsteht ein Plan, wie Dave es bis nach England schaffen könnte.

Ruhig, menschlich, berührend – ein Roman, in dem Begegnungen zu Wendepunkten werden.

Florian Knöppler, geboren 1966, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Bonn und Bologna. Nach der anschließenden Ausbildung zum Redakteur arbeitete er für verschiedene Radio- und Fernsehsender und schrieb Zeitungsreportagen, häufig über Menschen mit besonderen Lebenswegen vor zeitgeschichtlichem Hintergrund. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie auf einem Hof in Schleswig-Holstein. Dort in der Nähe spielen auch seine Romane »Kronsnest« und »Habichtland«.

Ort: Südfall 13, 25704 Meldorf

Eintritt: 13,00, ermäßigt 8,00, im Vorverkauf 12,00, ermäßigt 7,00.

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Mittwoch, 30. August 2023, 19.30 Uhr, Lisa Weeda liest aus „Aleksandra“

„Aleksandra“ ist ein fulminanter Jahrhundertroman über ukrainisch-russisch-deutsch-niederländische Geschichte:Auf Geheiß ihrer 94-jährigen Großmutter Aleksandra reist die Erzählerin Lisa nach Luhansk, um das Grab ihres Onkels Kolja zu suchen, der seit 2015 verschwunden ist. Das verfluchte Geburtsland ihrer Oma sei gefährlich und kein Ort für Stippvisiten, warnt der Soldat am Checkpoint. Lisa gelingt dennoch der Grenzübertritt durchs Kornfeld und sie landet plötzlich in der Vergangenheit: im magischen Palast des Donkosaken. In seinen unzähligen Räumen entfaltet sich ein packendes Jahrhundertpanorama, das nicht nur die Geschichte ihrer Familie lebendig werden lässt, sondern die Historie dieses ganzen Landes, einer Region, die nie zur Ruhe kommt.

„Lisa Weedra zeigt in „Aleksandra“ was Literatur leisten kann. Keine History-Doku kriegt diese Verdichtung hin“. (Doris Akrap, taz)

Lisa Weeda wurde 1989 geboren und ist eine niederländisch-ukrainische Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Virtual-Reality-Regisseurin. Die Ukraine, das Heimatland ihrer Großmutter, steht oft im Mittelpunkt ihres Werkes. Aleksandra ist ihr Debüt und ein großer Erfolg beim Publikum und eines der meistdiskutierten Bücher des Jahres in den Niederlanden.

Ort: Altes Rathaus, Enge Str. 5, 25836 Garding

Eintritt: 7,00

Veranstalter: Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt

Mittwoch, 9. August 2023, 19.30 Uhr, Marente de Moor liest aus „Phon“. Eröffnung des Literatursommers SH 2023

Bei der Eröffnung des Literatursommers ist die Autorin Marente de Moor zu Gast und liest aus ihrem Roman „Phon“.

Manchmal klingt es wie Trompetenstöße. Dann, »als würde Gott mit Möbeln rücken«. Die seltsamen Geräusche, die seit einiger Zeit am Himmel zu hören sind, verheißen nichts Gutes. Aber wann war es überhaupt das letzte Mal gut, fragte sich die Erzählerin Nadja. Was ist geblieben von dem Leben, das sie und Lew, ein idealistisches Zoologenpaar, sich in der Wildnis der westrussischen Wälder aufbauen wollten? Mit den Geräuschen kommen auch die anderen, dunklen Erinnerungen: An das unabhängige Labor im Wald, die jungen Bären, das Jahr, als Lews Geliebte Esther zurückkam und ihre Tochter Vera nicht.

»Phon« ist ein flirrendes psychologisches Verwirrspiel, fesselnd bis zur letzten Seite. So sinnlich wie subtil dringt es in die dunklen Seiten der Natur und des Menschen.

„Marente de Moor erzählt (…) von der tiefen Sehnsucht des Menschen, sich mit einer Natur zu verbinden, die ihn nicht braucht.“ (Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung)

Marente de Moor, 1972 in Den Haag geboren, lebte nach ihrem Studium der Slawistik mehrere Jahre in St. Petersburg, wo sie als Korrespondentin für niederländische und russische Medien arbeitete. Für ihren Roman „Die niederländische Jungfrau“ (2011) wurde sie mit dem BookSpot Literatuurprijs und dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet.

Mit Grußworten von Karin Prien (Ministerin u.a. für Bildung und Kultur), Mira Goldberg (Gesandte der Botschaft des Königreiches der Niederlande) und Martina Frey (Europa-Union SH).

Olaf Irlenkäuser (Literaturhaus SH) und Prof. Dr. Maria-Th. Leuker-Pelties (Kunstverein Husum) geben kurze Einblicke in die niederländische Literatur.

Musikalisch umrahmt wird der Abend von Uwe Eschner und Axel Meyer.

Ort: Ditmarsia, Süderstr. 16, 25704 Meldorf

Eintritt frei, Anmeldung im Literaturhaus erforderlich bis zum 2. August unter 0431 – 5796841 oder

Veranstalter: Literaturhaus SH in Kooperation mit dem Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V., dem Kunstverein Heide e.V., dem Peter Panter Buchladen und dem Literatur- und Kulturnetzwerk Textfrabique51, mit freundlicher Unterstützung der Europa-Union SH