Mittwoch, 30. April 2025, 19 Uhr, Luna Ali & Christ Grodotzki: Wellen der Solidarität – 10 Jahre Sea – Watch und die Syrische Revolution. Lesung und Gespräch

 „Die Geflüchteten, Verfluchten, die über die Grenzen hinweg nach Europa gelangt waren, langten nach den Augen der Welt, in den Augen der Europäer*innen, denn in ihren Augen waren sie die Welt, sie trugen eine Frage im Gepäck: Wer nur noch sein Leben zu retten hat, der hat nichts mehr zu verlieren, auch das Leben nicht, Widerstand zwecklos, wer trägt dann noch die Hoffnung?“

Ja, wer trägt die Hoffnung? Eine Frage, die dringlicher nicht sein könnte. Zwei Autor:innen nähern sich ihr von ganz verschiedenen Ausgangspunkten, die dennoch im salzigen Wasser des Mittelmeeres aufeinandertreffen:

Luna Alis Debütroman „Da waren Tage“ verarbeitet die Erfahrung der syrischen Diaspora in Zentraleuropa, angesichts der Revolution 2011 und ihrer langen, brutalen Verschleppung. In ihrem eindrucksvollen Roman erzählt Luna Ali, wie sich die Ereignisse in Syrien in das Leben, das Handeln und die Sprache ihres Protagonisten einschreibt. Und so stellt »Da waren Tage« drängende Fragen über die Bedeutung politischen Handelns und kollektiven Begehrens in unserer Gegenwart.

Chris Grodotzkis Ende Februar erscheinender Reflexionsband „Kein Land in Sicht“ erzählt die Geschichte(n) der zivilen Seenotrettung von 2015 bis 2025 aus Sicht ihrer Aktivist:innen. Als Aktivist der ersten Stunde schaut er zurück auf Geschichten der Flucht und Fluchthilfe nach Europa, auf symbolträchtige Rettungsschiffe, ihre Einsätze und deren Kriminalisierung. Im Gespräch mit langjährigen Shipmates diskutiert er Fragen zur gelebten Politik und Philosophie der Seenotrettung, reflektiert widerständige Momente und lässt zum Abschluss einige Hauptfiguren der Bewegung über deren Zukunftsaussichten nachdenken. Kein Land in Sicht: Ein aktivistischer Rückblick auf Erfolge und Fehlschläge einer sozialen Bewegung, auf Seemenschengarn, Schiffe und Schicksale.

Zwei kritische aber nicht hoffnungslose Blicke auf und über das Mittelmeer – das nicht nur Burggraben und Massengrab, sondern auch ein internationaler Raum der Bewegungsfreiheit und der Solidarität sein kann.

Chris Grodotzki berichtete als Journalist weltweit über Umweltkonflikte und Migrationsbewegungen bevor er bei Sea-Watch von 2018-2024 Medienarbeit und Rettungseinsätze koordinierte.

Luna Ali arbeitet als Autorin und Performerin an verschiedenen Theatern. Tochter politisch Verfolgter Syrer:innen, ehemalige Alarm-Phone-Aktivistin und aktuell Mitglied des Sea-Watch Airborne-Teams.

Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt frei, Spenden gerne.

Veranstalter: Peter Panter Buchladen und Meldorf ist bunt

Freitag, 9. Mai 2025, 20 Uhr, Jutta Reichelt liest aus: „Mein Leben war nicht, wie es war“

„Ich habe mich über nahezu alles Wichtige in meinem Leben geirrt.“

Obwohl sie in ihrer Kindheit sexuellen Übergriffen und emotionaler Vernachlässigung ausgesetzt war, glaubt Jutta Reichelt jahrzehntelang, das halbwegs normale Kind halbwegs normaler Eltern zu sein. Erst als sie mit Mitte Vierzig in eine existentielle Krise gerät, wird ihr klar, wie wenig mit ihrem Leben stimmt, und sie macht sich auf die Suche – danach, wie es wirklich war und wie sie davon erzählen kann. Viele der Fragen, die sie dabei für sich klären muss, stellen sich nicht erst angesichts einer traumatischen Vergangenheit: Was können wir über uns wissen? Wie weit können wir unseren Erinnerungen trauen? Wo kollidiert unser Recht zu erzählen mit dem Recht anderer, ›unerzählt‹ zu bleiben?

Klug und zugleich tief berührend verwebt Jutta Reichelt in diesem essayistischen Text das konkrete Material ihres eigenen Lebens mit den grundlegenden Themen und Fragen, die es aufwirft. Ein hochspannender, schön zu lesender Text, der vorführt, wie wichtig es ist, Auskunft über sich geben zu können. Ein ganz anderer Essay über Traumata und MeToo, über das Schreiben und Erzählen, der inspiriert und ermutigt, über die eigene Lebensgeschichte nachzudenken.

„Mich hat der Text ab der ersten Seite gepackt und nicht mehr losgelassen.
Ich bin tief beeindruckt und berührt. Noch nie habe ich einen so schönen Text über ein Leben, über Traumata, über Aufarbeitung und über das Verdrängen und Schweigen, wie auch über das Sprechen gelesen.“ Agota Lavoyer (Expertin für sexualisierte Gewalt und Autorin von Ist das okay?, 2023)

Jutta Reichelt lebt als Schriftstellerin und Geschichtenanstifterin in Bremen. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet, bereits 2001 erhielt sie den Würth-Preis, zu dem Herta Müller die Laudatio hielt. 2015 erschien der Roman ›Wiederholte Verdächtigungen‹, 2020 der literarische Porträtband ›Blaumeier oder der Möglichkeitssinn‹. Jutta Reichelt ist 2024 erneut beteiligt an der Reihe »queer.lit!« des Bremer Literaturhauses, aktuell mit dem Werkstatt-Angebot »Queer Schreiben: Gegen die Norm!«

Für die Arbeit am vorliegenden Text erhielt sie 2020 das Literatur-Projektstipendium des Bremer Senators für Kultur.

 

Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,00, ermäßigt € 8,00, im Vorverkauf € 12,00, ermäßigt € 7,00

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Freitag, 16. Mai 2025, 20 Uhr, Andreas Heineke liest aus: „Revanche à la Provence“

Andreas HeinekeFesselnde Krimispannung in einer Welt der Mode, Macht und Moral.

Juni in der Provence: Die Modewelt blickt gespannt auf Lacoste, einen kleinen Ort im Luberon, wo die letzte Kollektion des verstorbenen Pierre Cardin enthüllt werden soll. Doch kurz vor der Premiere verschwindet eines der Topmodels spurlos. Dorfgendarm Pascal Chevrier ermittelt zusammen mit seiner Kollegin Audrey und macht schockierende Entdeckungen in der Fast-Fashion-Industrie. Dahinter stößt er auf ein tödliches Netz aus Gier und Intrigen, das sich zwischen Modeschöpfern, Models und den Dorfbewohnern spannt.

 

Andreas Heineke hat jahrelang in der Musikbranche und fürs überregionale Fernsehen gearbeitet.Seit 2012 arbeitet er vor allem als Fernsehjournalist beim NDR, „eine schöne, aber zeitraubende Arbeit“. Er drehte zum Beispiel am 23.4.2012, am internationalen Welttag des Buches, einen Film über den Peter Panter Buchladen anlässlich einer Lesung mit Frank Schulz.

Sein Roman „Der Sound der Provence“ erschien 2012, seine ersten vier Provence – Krimis folgten von 2017 bis 2023. Den Bücher – Podcast „2MannBuch“ gibt es seit 2020.Andreas Heineke lebt mit seiner Familie in Dithmarschen.

 

Kulturkneipe Bornholdt, Zingelstraße 14, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Donnerstag, 31. Juli 2025, 20 Uhr, Arne Dahl liest aus: „Stummer Schrei“

Foto: © Karl Nordlund / Piper Verlag

Eva Nymans erster Fall: Verbrechen im Namen des Klimas

Erst trifft es einen Konzernboss in der Stahlindustrie, dann einen Marketingmanager im Dienst der Autolobby: In Schweden töten selbst gebaute Bomben zwei Menschen, bevor der Attentäter Kontakt mit der Polizei aufnimmt – und mit mehr droht. Ein Klimaaktivist auf Abwegen, scheint es, der in seinen Briefen von Sünde, heiligem Zorn und Rache faselt.

Nur Eva Nyman, Kriminalkommissarin und Chefin eines eingeschweißten kleinen Teams, ahnt, dass mehr hinter den skrupellosen Taten steckt. Was sie verschweigt: In den Briefen finden sich Hinweise auf ihren alten Vorgesetzten Lukas Frisell. Doch kann Frisell wirklich der „Terrorbomber“ sein, von dem alle reden? Nyman muss handeln, um einen dritten, noch viel verheerenderen Anschlag zu verhindern…

Der spektakuläre Auftakt zur neuen Reihe: Psychologisch, vertrackt, hochexplosiv!

„Von der groß angelegten Sozialkritik zum zutiefst Persönlichen, immer sprachlich brillant, durch die gute Recherche verbürgt und zu hochdramatischer Spannung verdichtet: Arne Dahls Roman überzeugt auf ganzer Linie. Gut möglich, dass dies seine beste Krimireihe werden wird.“ Kapprakt

„Arne Dahl zeigt einmal mehr, wie gut, glänzend geschrieben, witzig und leidenschaftlich aktuell ein Schwedenkrimi sein kann.“ Skånska Dagbladet

 

Arne Dahl ist 1963 in Sollentuna geboren. Er hat mit seinen Kriminalromanen um das Stockholmer A-Team eine der erfolgreichsten Reihen der Welt geschaffen. Er wurde international mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden „Gier“, „Zorn“, „Neid“ und „Hass“ sowie die fünf Bände seiner in vielen Ländern gefeierten Reihe um das Ermittlerduo Berger & Blom standen monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt.

 

Ort: Altes Rathaus, Enge Str. 5, 25836 Garding

Eintritt: € 8,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Veranstalter: Förderverein für Kunst und Kultur Eiderstedt e.V. in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein im Rahmen des Literatursommers Schleswig-Holstein 2025.

Freitag, 15. August 2025, 19 Uhr, Elin Anna Labba liest aus: „Das Echo der Sommer“

Foto: © Erik Abel

Vor einem Panorama überwältigender Natur – drei unnachgiebige Frauen einer sámischen Familie kämpfen um ihre Heimat

Jedes Jahr im Frühling kehren sie nach dem Winter in ihr „Sommerland“ am See im Nordwesten Schwedens zurück. Doch in diesem Frühjahr ist alles anders: Als die dreizehnjährige Iŋgá mit den Rentieren, Mutter und Tante das Tal erreicht, ist ihr Dorf versunken. Birken, Hütten, das Hab und Gut der Familie und vor allem das Grab des Vaters – alles unter Wasser, rücksichtslos geopfert für die Wasserkraftproduktion und den Profit der Städte im Süden. Es beginnt ein jahrzehntelanger Kampf gegen die Mächtigen des Landes, der nicht nur die drei Frauen, sondern das ganze sámische Dorf vor eine Zerreißprobe stellt.

Elin Anna Labba erzählt die weitgehend unbekannte Geschichte ihrer Gemeinschaft und schafft ein unvergessliches Zeugnis für das Recht auf Selbstbestimmung und die tiefe Verbundenheit von Mensch und Natur. Ein hochaktueller Roman von ungeheuer erzählerischer Kraft.

Elin Anna Labba ist 1980 im nordschwedischen Kiruna geboren, sie ist eine schwedisch-sámische Journalistin und Autorin. Sie studierte Journalistik an der Universität Göteborg, bevor sie 2020 ihr erstes Buch zur Zwangsumsiedlung der Sámi schrieb, um die eigene Familiengeschichte besser zu verstehen. In der Kategorie Sachbuch gewann sie damit den wichtigsten schwedischen Buchpreis, den August-Preis, sowie 2021 den renommierten Norrlands-Literaturpreis. „Das Echo der Sommer“ ist ihr erster Roman. Elin Anna Labba arbeitet heute für das sámische Schriftstellerzentrum Tjállegoahte und lebt in Jokkmokk.

 

Ort: Ditmarsia, Süderstraße 16, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

Veranstalter: Peter Panter Buchladen und Kunstverein Heide in Kooperation mit dem Literaturhaus Schleswig-Holstein im Rahmen des Literatursommers 2025.

Mittwoch, 5. März 2025, 20 Uhr, Frank Schulz liest aus: „Amor gegen Goliath“

Foto: Arne Weyhardt

Im Fernsehbeitrag des Schleswig-Holstein Magazins zu seiner Lesung aus „Onno Viets und der Irre vom Kiez“ in Meldorf sagte Frank Schulz: „Da halte ich gerne die Treue und freue mich jedes Mal, dort raus zu fahren.“ Dieses Versprechen macht er jetzt wieder wahr – mit seinem neuen Roman.

 

Osnabrück 2019/20. Cathi Weye, 40, beliebt, geliebt und als Psychologin geschätzt, bekämpft ihre ,Klimaangst’ mit ehrenamtlichem Engagement. Ihr Mann allerdings erliegt jener Angst: Zusehends depressiv, verschanzt Werbekomponist Ricky Kottenpeter, 39, sich in seinem Kellerstudio, bis er die Gartenvögel zu hassen beginnt. Selbst deren Gesang befeuert noch seinen lodernden Verdacht, die Liebe seines Lebens betrüge ihn mit einem Mitaktivisten…

Hamburg 2019/20. Ganz anders sucht der flamboyante Journalist Philipp Büttner, 52, die Apokalypse zu bannen: mittels der Mission nämlich, sich und seine Verlobte, 33, in eine Ménage à trois mit deren Busenfreundin, 35, zu transformieren. Für Letztere, die hochbegabte Chefredakteurin eines Top-Magazins ,für wahre Werte’, arbeitet Büttner an dem Coup, die Identität eines Phantoms zu enthüllen. ,Konfusius’ sorgt mit bizarren Videos und wortmächtigen Gardinenpredigten wider die Menschheit für Aufsehen im worldwide Web. Eines Tages wird er auf Kreta vermutet.

September 2021, Südkreta. Eine pensionierte Studienrätin, 67, leidet an nach-haltiger Besessenheit von ihrem toxisch narzisstischen Ex, ,Klimaleugner’ und Sympathisant der Querdenker. Abends trifft sie am Tavernentisch auf das krisengeplagte, erholungsbedürftige Osnabrücker Paar und den Hamburger Don Juan samt seinen beiden Musen.

Aus dem zufälligen Debattierclub entwickelt sich alsbald ein erotischer Reigen – und noch vor einer Klimakatastrophe droht eine höchst private Katastrophe.

 

Frank Schulz ist 1957 in Hagen bei Stade geboren, er lebt als freier Schriftsteller in Hamburg. Für die Romane seiner „Hagener Trilogie“ (Kolks blonde Bräute, Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien und Das Ouzo-Orakel) wurde er mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Hamburger Hubert-Fichte-Preis, dem Hamburger Irmgard-Heilmann-Preis, dem Kranichsteiner Literaturpreis des Deutschen Literaturfonds und dem „Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor“.

 

Traumausstatter, Süderstraße 8, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Veranstalter: Peter Panter Buchladen

Donnerstag, 27. Februar 2025, 19 Uhr, Michael Lange liest aus: „Koogland“

Foto: privat

 

Bei einer Jahrhundertflut an der Nordsee brechen die Deiche der Elbmarschen nordwestlich von Hamburg. Die meisten Einwohner verlieren alles, zurück bleibt nur Verwüstung. Die Räumung des Gebiets wird staatlich angeordnet, doch eine Gruppe um den Deichhauptmann Thies Cordes will bleiben und ruft einen eigenen Staat aus: „Koogland“.

Cordes allein entscheidet, wen er aufnimmt. Die Krankenschwester Lara darf bleiben, denn medizinisches Personal wird dringend benötigt. Was Cordes nicht weiß: Lara will herausfinden, was mit ihrer Schwester Alina geschah, die vor Kurzem in Koogland spurlos verschwand…

Michael Lange, Jahrgang 1972, hat an der Filmakademie Baden-Württemberg Film studiert.

 

Direkt nach dem Studium wurde er 1997 als Drehbuchautor für die Fernsehserie „Lindenstraße“ engagiert, für die er in den folgenden zwanzig Jahren knapp 400 Folgen geschrieben hat.

Seit 2012 veröffentlicht er – auch unter Pseudonym – in verschiedenen Genres Bücher.

Michael Lange lebt mit seinen zwei Kindern in Berlin-Kreuzberg.

 

Historischer Lernort Neulandhalle, Franzosensand 2, 25718 Friedrichskoog

Eintritt: Voranmeldung unter oder 04832 -4243

Veranstalter: Historischer Lernort Neulandhalle

Veröffentlicht unter Termin

Mittwoch, 22. Januar 2025, 20 Uhr, Judith Kuckart liest aus: „Die Welt zwischen den Nachrichten“

Alles ist gewesen, nichts war genau so.

»Am 17. Juni, Tag der Deutschen Einheit, wurde ich geboren. Ich blieb das einzige Kind.
Am 2. Juni 1967 saß ich im Trikot des Kinderballetts vor der Tagesschau. Benno Ohnesorg war erschossen worden. Ich schlug meinem Vater während der Meldung auf’s Knie: Papi, wenn ich groß bin, erschieß ich dich auch. 1977 schenkte mir meine Großmutter, Fließbandarbeiterin in einer Fabrik für Babybadewannen aus Plastik, zum Abitur 1.000 DM.

1989 stand ich in der Oper Duisburg zum letzten Mal als Tänzerin auf der Bühne. Eine wichtige und schüchterne Verlegerin saß im Publikum und meinte: Sie könnten auch mal einen Roman schreiben, Judith.

Am 17. Juni 2024 steht der Titel für meinen neuen Roman fest. Und ich weiß, ab jetzt habe ich noch zwanzig grandiose Sommer vor mir – oder?«

Mit einer sprachlichen Dichte, die berührt, erzählt Judith Kuckart entlang ihrer Biografie und beleuchtet damit eine ganze, ihre Generation.

»Judith Kuckart gibt ihrer Leserschaft eine Angel, um im eigenen Leben nach den Erinnerungen zu fischen.« (Annemarie Stoltenberg, NDR Kultur)
Judith Kuckart wurde 1959 in Schwelm (Westfalen) geboren, sie lebt als Schriftstellerin und Regisseurin in Berlin.
Sie veröffentlichte bei DuMont den Roman ›Lenas Liebe‹, der 2012 verfilmt wurde.
Ihr Roman ›Kaiserstraße‹ stand 2006 auf der Shortlist des Preises der Leipziger Buchmesse, ihr Roman ›Wünsche‹ 2013 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Zuletzt erschien ›Café der Unsichtbaren‹ (2022). Judith Kuckart wurde mit zahlreichen Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet.

Ort: Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen

 

Dienstag, 19. November 2024, 19 Uhr, Gustav Frenssen: „Kandidat Ohland“. Buchvorstellung durch Arno Bammé, Dietrich Stein und Hargen Thomsen

Die Grundthematik des Romans dreht sich um die uralte, nach wie vor offene Frage, ob der Mensch seiner Natur nach gut sei oder ob das Böse in ihm überwiege. DasGute ist im Handlungsgeschehen des Romans verkörpert in der Person des naiven Kandidaten Ohland, der durch glückliche Umstände zum Pastor des nordfriesischen Steedebüll ernannt wird. Das Böse ist personifiziert im zwielichtigen Küster, der dem Kandidaten ständig Steine in den Weg legt und ihn der Lächerlichkeit preisgibt. Die Geschichte endet für beide tragisch.

In einem umfangreichen Nachwort erläutern und begründen die Herausgeber Arno Bammé und Thomas Steensen, warum sie den bislang unveröffentlichten Roman Frenssens aus dem Nachlass heraus publizieren, obwohl der Autor als bekennender Nationalsozialist und überzeugter Antisemit bereits 1932 öffentlich für die Ausmerzung von Behinderten und Juden eintrat.

Ort: Gaststätte Harmonie, Dorfstraße 13, 25719 Barlt

Eintritt: frei

Veranstalter: Verein für Dithmarscher Landeskunde

 

Freitag, 20. September 2024, 20 Uhr, Mareike Krügel liest aus „Alle wissen hier alles“

„Glück ist gar nicht das, was ich anstrebe“

Martina Voß kennt sich aus mit den nicht so schlimmen Kleinigkeiten, die einer Frau zustoßen können. Deshalb nimmt sie ohne lange nachzudenken Kasia und ihre Tochter auf. Platz hat sie in ihrem großen Haus, nachdem sie sich ohne lange nachzudenken von ihrem Mann getrennt hat. Außerdem ist Sommer, und die Welt verliert ihre Ecken und Kanten, wenn die beiden Frauen Apfelsaft mit Wodka trinken. Aber lange kann das nicht gutgehen. Denn im Dorf wissen immer alle alles. Zielstrebig und intelligent, ohnmächtig und töricht: Als unzuverlässige Erzählerin bietet diese Heldin keine einfachen Wahrheiten an.

Mareike Krügel ist 1977 in Kiel geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Seit 2003 hat sie sechs Romane, zwei Kinderromane und eine Gebrauchsanweisung für Schleswig-Holstein (gemeinsam mit Jan Christophersen) veröffentlicht.

Sie erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. in der Villa Decius in Krakau, und ist Mitglied im PEN. Im Jahr 2003 bekam sie den Förderpreis der Stadt Hamburg und wurde 2006 mit dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet.

Ort: Traumausstatter, Süderstraße 9, 25704 Meldorf

Eintritt: € 13,– / ermäßigt € 8,– , im Vorverkauf € 12,– bzw. € 7,–

Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104 im Peter Panter Buchladen