Marie-Thérèse Schins : „Reisen mit mir selbst und mit anderen“

Lesung im Bornholdt, Zingelstraße 14

23. April 2009, 20.°° Uhr

Am „Welttag des Buches“, dem 23. April, wird Marie-Thérèse Schins auf Einladung des Peter Panter Buchladens aus ihren Büchern unter dem Motto „Reisen mit mir selbst und mit anderen“ in der Meldorfer Kulturkneipe Bornholdt lesen.

Marie-Thérèse Schins lässt sich in keine Schublade packen. Sie wurde als siebtes von zehn Kindern in den Niederlanden geboren und lebt seit 35 Jahren -wenn sie nicht gerade auf Reisen ist- in Hamburg. Seit dem vierten Lebensjahr konnte sie lesen und schreiben und hat damit glücklicherweise nie wieder aufgehört. Nach dem Abitur hat sie eine Ausbildung zur Bibliothekarin absolviert und anschließend die Kinderbibliothek in Nijmegen geleitet. Doch sie bildete sich als Malerin weiter, ließ sich zusätzlich in Poesie- und Bibliotherapie ausbilden. Sie übernahm einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Hamburg und engagiert sich in der multikulturellen Arbeit mit Jugendlichen und in der Trauerarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Aber die gemütliche Wohnung in Blankenese sieht Marie-Thérèse Schins nur selten, denn sie ist ein Arbeitstier und ständig auf Reisen. Fremde Länder erkundet sie nicht als Touristin, sondern überwiegend im Zuge von Recherchen und mit dem prüfenden Auge des sozial engagierten Medienprofis. Sie ist viele Monate im Jahr unterwegs, bevorzugt in ihrer „zweiten Heimat“ Indien, wo sie seit einigen Jahren intensiv an der Einrichtung eines landesweiten Netzwerkes von Kindergärten, Schulen, Waisenhäusern und Büchereien für benachteiligte Kinder arbeitet.

„Ein Freund interessierte sich dafür, was ich in Indien tat. Nur durch seine persönliche, großzügige finanzielle Unterstützung konnten wunderbare Projekte verwirklicht werden. Ich fand professionelle Helfer. Jetzt entwerfen wir gemeinsam vor allem Pläne für die Schulen der Ärmsten. Inzwischen haben wir ein ganzheitliches Konzept entwickelt, das vielleicht ein Vorschlag für weitere Schulen sein könnte: Für mehrere Jahre adoptieren wir ein Projekt. Wir versuchen herauszufinden, was die Schüler am dringendsten benötigen, um ihnen eine lebenswerte Kindheit und Jugend zu ermöglichen.
Immer, wenn ein Projekt so weit ist, dass die Schule ausreichend saniert und aufgebaut wurde, wird diese Schule oder das Projekt in die Eigenständigkeit entlassen. Eine neue Schule wird adoptiert. Im Jahr 2005 wurden wir für das Ineinandergreifen der verschiedenen Projekte und ihrer pädagogischen Ansätze mit dem ersten Preis der indischen „Round Table“ ausgezeichnet.“

Wo sie neben ihren vielen ehrenamtlichen Aufgaben und Ihrer Arbeit als Übersetzerin (u.a. aus dem Dänischen, Koreanischen, Niederländischen und Spanischen) die Zeit hernimmt, Bücher zu schreiben, ist vielen Freunden und Bekannten ein Rätsel.
Doch Marie-Thérèse Schins schreibt – regelmäßig, gern und fast immer für Kinder und Jugendliche. Über 20 Bücher hat sie bereits veröffentlicht, am bekanntesten sind die fünf „Doro“-Bände, eine Mischung aus Reiseerzählung, Roman und Dokumentation. Für ihre Arbeit und ihre Bücher ist sie so häufig mit Auszeichnungen und Preisen geehrt worden, daß sie sich hier nicht mehr aufzählen lassen.

Wir freuen uns sehr, daß Marie-Thérèse Schins neue Texte vorstellen wird, denn eine bessere Botschafterin der Bücher und der Welt läßt sich wohl schwerlich finden.

„Reisen mit mir selbst und mit anderen“ sind Tagebuchnotizen, Interviews und Impressionen aus anderen Welten.
„Reisen, durch die ganze Welt. Ein Traum? Ein Privileg? Meistens, aber nicht immer. Seit mehr als drei Jahrzehnten kreuz und quer durch die Welt zu reisen, auf der Suche nach Menschen und ihren Geschichten, nach Neuem, nach vorher nie Erlebtem. Neugierde als ständiger Reisebegleiter, aber auch Angst und Mut. Sich gelegentlich gestehen zu müssen, nicht immer alles zu mögen, ist oft notwendig. Erlebtes und Erfahrenes aus anderen Kulturen, in denen der Humor im Gepäck mehr Platz braucht als Socken und Zahnpaste.“