Jörgen Bracker: „Hinter der Nebelwand“

Lesung im Dithmarscher Landesmuseum, Bütjestr. 2, Meldorf am 21. März 2012, 19.15 Uhr

Eintritt: Vorverkauf: EURO 3,–

Eine Veranstaltung vom Dithmarscher Landesmuseum, dem Seesportverein Meldorf und dem Peter Panter Buchladen

Pfingstmontag 1911. In Windeseile spricht sich Grauenvolles am Deich herum und versetzt die Bevölkerung an Dithmarschens Küste in helle Aufregung: Die Nachmittagsflut hat ein führerloses Motorboot aus der Nebelwand mitgebracht und im Hafen von Eckstedt angespült. In dem Boot liegt ein Mann, dessen Gesicht durch eine Schussverletzung bis zur Unkenntlichkeit entstellt ist. Der Landarzt Dr. Frank Wittenborg wird mit der Obduktion der Leiche beauftragt. Das Ergebnis seiner Untersuchungen ist so überraschend, dass er sich in die polizeilichen Ermittlungen einschaltet – aber alle Spuren scheinen sich wie im Nebel zu verlieren.

Dieser historische Krimi beruht auf einer wahren Begebenheit und versetzt den Leser in das Schleswig- Holstein um 1911 zwischen Husum und Kiel.

Den Kriminalfall hat es wirklich gegeben. Jörgen Bracker stieß auf ihn, als er 1980 einen historischen Krabbenkutter erstand und restaurierte. Ihm wurde mulmig, als ihm Gerüchte zu Ohren kamen, er besäße ein Unglücksschiff, auf dem einst ein Mord stattfand.
Der Historiker von Beruf und aus Berufung begab sich auf die Spur des Verbrechens. Er durchforstete die Zeitungsarchive und machte Zeitzeugen ausfindig. Der Mord wurde seinerzeit geklärt, doch die Umstände sind ein Spiegel der damaligen Zeit zwischen Seefahrerträumen, der Kaiserlichen Marine, ostpreußischen Einwanderern und einer aufblühenden Fischereiwirtschaft – in „Hinter der Nebelwand“ erweckt Jörgen Bracker diese Zeit und ihre Typen mitreißend zum Leben.

Jörgen Bracker studierte in Marburg, Kiel und Münster Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte. Von 1976 bis zum Ende des Jahres 2001 leitete er als Direktor und Professor das Museum für Hamburgische Geschichte. Seit der von ihm 1989 in Hamburg und Rostock präsentierten Ausstellung „Die Hanse – Lebenswirklichkeit und Mythos“ galt sein besonderes Augenmerk der durch Seeraub und wirtschaftlichen Niedergang gekennzeichneten Krise der Hansezeit um 1400.