Männer! Das ist ein Ausruf des ungläubigen Staunens, des kopfschüttelnden Unglaubens, gelegentlich der Bewunderung. Hat da ein Politiker wirklich seinen Penis als Snapshot gepostet? Sind Männer besonders zärtlich, also mit Hunden? Wie fühlt sich der Weihnachtsmann unter seiner Burka? Wann schlafen sie, die harten Kerle, wie oft weinte Barack Obama?
Der Mann gilt als Mitglied des starken Geschlechts, dabei werden seine erstaunlichen, oft zarten Seiten nicht selten übersehen. In Susanne Mayer hat der Mann ein Gegenüber, deren Blick liebevoll und forschend auf ihm liegt und ihm und uns Seiten enthüllt, von denen er oft selber gar nichts geahnt hat. In kurzen, oft schreiend komischen Kapiteln analysiert Susanne Mayer eine Welt, in der Männer die Herren geben sollen, die ihnen im Alltag aber selten etwas schenkt. Eine scharfsinnige Bestandsaufnahme von etwas, das zu oft als Geschlechterkampf beschrieben wird.
„Die Hälfte der Menschheit. Männer gibt es jede Menge. In Deutschland 40 Millionen. Sie treten auf in den Zufallssortierungen Papas oder Chefs, Nachbarn, Kollegen, DJs und CEOs, Taxifahrer, Barmixer, Lehrer. Friseure, Gärtner, Beamte. Politiker oder Lover. Männer sind unter Hoodys versteckt oder schleppen silberne Köfferchen in den ICE, schieben Kinderwagen im Slalom durch eine dichte Menschenmenge, einhändig, oder pressen am Gate ihr Smartphone ans Ohr, bis der Schweiß tropft und das Boarding-Licht flackert und das Bodenpersonal die Krise kriegt.“
Susanne Mayer, geboren 1952, ist Kulturreporterin und Literaturkritikerin der Wochenzeitung Die Zeit. Sie studierte an den Universitäten Bonn, Freiburg, Oxford und Ann Arbor und promovierte 1985 an der Universität Freiburg im Fach Anglistik. Ab 1983 war sie zunächst Volontärin, dann Redakteurin der Stuttgarter Zeitung. 1986 wechselte sie zur Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, bei der sie im Literaturressort tätig ist. Zu ihren Themen-Schwerpunkten gehört auch die Familienpolitik. Sie hat zwei Söhne und lebt in Hamburg. 2005 erschien ihr erfolgreiches Buch „Deutschland armes Kinderland. Wie die Egogesellschaft unsere Zukunft verspielt – Plädoyer für eine neue Familienkultur“. Im Feuilleton der Zeit erscheint ihre Kolumne „Männer!“
Für ihre Arbeiten wurde sie 1985 mit dem Theodor-Wolff-Preis sowie 1990 und erneut 1994 mit dem Emma-Journalistinnen-Preis ausgezeichnet.
Ort: „Traumausstatter“, Süderstr. 9, Meldorf
Eintritt: Vorverkauf: € 7/3,50 ermäßigt, Abendkasse €8/4,00
Veranstalter: Peter Panter Buchladen