Sonntagabend, Flughafen Tegel: Im Café in der Abflughalle kommt sie mit einem Mann ins Gespräch. Robert Sturm ist sechsunddreißig, achtzehn Jahre jünger als sie. Er ist auf dem Weg nach Sibirien. Am Ende ihrer und seiner Arbeitswoche wird er zurückkommen. Darauf wartet sie …
Als sie mit achtzehn 1981 nach Westberlin kam und Medizin studierte, lernte sie Viktor kennen, der doppelt so alt war wie sie. Er war die andere, die politische Generation und eröffnete ihr die Welt. Er selbst jedoch blieb ihr verschlossen. Das Leben mit Viktor war ein Abenteuer, aber eines, dessen
Gefahren sie nicht teilten. Mit sechsunddreißig – inzwischen in Neurobiologie
promoviert – trifft sie zur Jahrtausendwende Johann. Er ist so alt wie sie.
Gemeinsam hangeln sie sich durch ihre Liebe; prekär sind nicht nur ihre
Arbeitsbiografien.
Samstagvormittag, wieder Flughafen Tegel: Sechs Tage lang haben ihr Alltag und ihre Erinnerungen sich verwoben und einander zu erklären versucht.
Warum sind die Männer in ihrem Leben immer sechsunddreißig? Ist sie noch die, an die sie sich erinnert? Oder ist sie, die sich in Sachen Gehirn auskennt, eigentlich das, was sie vergessen hat?
Judith Kuckart liest in Meldorf aus ihrem neuen Roman „ Kein Sturm, nur Wetter“,
über den die Presse lobend schreibt:
Dieser Roman setzt dem gängigen Bild eines erfolgreichen Frauenlebens – Liebe, Kinder und Karriere – die viel gelassenere Variante einer Existenz entgegen, in der nicht reale Errungenschaften im Vordergrund stehen, sondern eine reiche Fantasie.«
Ulrike Sàrkàny, LESART
»In intensiven Bildern zeigt Judith Kuckart, wie das, was wir vergessen haben, uns zu dem macht, was wir sind. […] Ihre Gedanken sind oft düster, doch ihre Sprache leuchtet.«
Manfred Papst, NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
»Es gibt wenige, die sich an Sinnfragen so zielsicher heranzuschreiben wissen wie Judith Kuckart.« DIE ZEIT
Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm (Westfalen), lebt als Autorin und Regisseurin in Berlin und Zürich. Sie veröffentlichte bei DuMont den Roman ›Lenas Liebe‹ (2002), der 2012 verfilmt wurde, den Erzählband ›Die Autorenwitwe‹ (2003), die Neuausgabe ihres Romans ›Der Bibliothekar‹ (2004) sowie die Romane ›Kaiserstraße‹ (2006), ›Die Verdächtige‹ (2008), ›Wünsche‹ (2013), ›Dass man durch Belgien muss auf dem Weg zum Glück‹ (2015) und ›Kein Sturm, nur Wetter‹ (2019). Judith Kuckart wurde mit zahl-
reichen Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet.
Freitag, 21. Februar 2020, 20 Uhr
Ort: „Traumausstatter“. Süderstr. 9, Meldorf
Eintritt: 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, im Vorverkauf 9 bzw. 4 Euro
Vorverkauf ab sofort: 04832 – 4104
Veranstalter: Peter Panter Buchladen