Donnerstag, 24.10.19, 20 Uhr, Susanne Mayer liest aus: „Die Dinge unseres Lebens“

Susanne Mayer Foto: Lara Huck

Susanne Mayer
Foto: Lara Huck

Wie viele Dinge sich im Laufe des Lebens und der Generationen ansammeln – das erste Kuscheltier, Liebes- und Abschiedsbriefe, Mamas Pelz, Papas Fotos aus dem Krieg, die Kollektion der Lippenstifte, ein alter Gartenhut, gilbe Dokumente, das gute Kristall. Bleibt alles übrig, wenn wir gehen. Vorbeugendes Aufräumen? Sich „sterbefein machen“, wie die Bayern sagen? Schafft kaum einer und warum auch?
Susanne Mayer verweigert sich dem Zeitgeist, das alles als Gerümpel zu entsorgen. Die gefeierte Autorin wendet sich den Dingen zu und schreibt, leicht und elegant, von dem, was sich in ihnen verdichtet. Es entsteht ein Familienporträt, das anrührend ist und tief verstörend, zum Lachen verführt und nichts weniger ist als eine poetische Geschichte der Bundesrepublik.

„Es war so etwas wie der Sommer meines Lebens. Nicht in dem Sinne, dass es der schönste gewesen wäre, der glücklichste oder auch nur der aufregendste. Es war ein Sommer, in dem sich die Jahre des vorangegangenen Lebens unerwartet zusammenballten, verdichteten zu einer Essenz von dem, was war und noch davor gewesen war. Ich verbrachte in diesem Sommer, der einer der ersten Sommer des neuen Jahrtausends war, viele Wochenenden in dem Haus meiner Mutter, in dem wir aufwuchsen, es war ein schönes Haus am Rande einer mittelgroßen Stadt mit Blick .“

Susanne Mayer, geboren 1952, ist Kulturreporterin und Literaturkritikerin der Wochenzeitung Die Zeit. Sie studierte an den Universitäten Bonn, Freiburg, Oxford und Ann Arbor und promovierte 1985 an der Universität Freiburg im Fach Anglistik. Ab 1983 war sie zunächst Volontärin, dann Redakteurin der Stuttgarter Zeitung. 1986 wechselte sie zur Hamburger Wochenzeitung Die Zeit, bei der sie im Literaturressort tätig ist. Zu ihren Themen-Schwerpunkten gehört auch die Familienpolitik. Sie hat zwei Söhne und lebt in Hamburg. 2005 erschien ihr erfolgreiches Buch „Deutschland armes Kinderland. Wie die Egogesellschaft unsere Zukunft verspielt – Plädoyer für eine neue Familienkultur“. Im Feuilleton der Zeit erscheint ihre Kolumne „Männer!“

Für ihre Arbeiten wurde sie 1985 mit dem Theodor-Wolff-Preis sowie 1990 und erneut 1994 mit dem Emma-Journalistinnen-Preis ausgezeichnet.

Ort: „Traumausstatter“, Süderstr. 9, Meldorf
Eintritt: Vorverkauf: € 9,00 / 5,00 ermäßigt, Abendkasse € 10,00 / 5,00
Veranstalter: Peter Panter Buchladen